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Warum frisst man wie ein Scheunendrescher?

Scheunendrescher

Wer sprichwörtlich wie ein Scheunendrescher frisst, der hat einen sehr großen Appetit und isst maßlos viel. Die Redewendung stammt aus einer Zeit, in der es noch keine landwirtschaftlichen Maschinen gab und die Menschen sehr viel Arbeit mit den Händen verrichteten.

Scheunendrescher

Scheunendrescher waren Landarbeiter, die das Korn droschen. Diese Arbeit war schwer und körperlich anstrengend. Dabei verbrauchten die Scheunendrescher viel Energie und waren nach der Arbeit sehr hungrig und durstig. Vermutlich aßen sie viel größere Portionen als andere Menschen, mit denen sie sich an den Tisch setzten.

Scheunendrescher

Und so wurden sie für ihren außergewöhnlichen Appetit sprichwörtlich bekannt. Denn, wenn jemand, der kein Scheunendrescher war, übermäßig viel aß, sagte man: "Der frisst ja wie ein Scheunendrescher!"

Was dahinter steckt:

Scheunendrescher

Die Arbeit der Scheunendrescher bestand vor allem darin, stundenlang mit einem Dreschflegel auf das geerntete Getreide einzuschlagen, bis sich das Korn von den Ähren löste. Dafür standen sie meistens im Kreis um das Korn herum und droschen ringsum im Takt, damit sich die Dreschflegel nicht verhedderten. Dann schafften sie das Stroh mit den Händen oder einem Rechen beiseite und lösten so die Spreu – so nennt man die Reste – vom Weizen.

Scheunendrescher

Dieser Vorgang nahm viel Kraft in Anspruch. Zudem war der Dreschflegel sehr schwer. Er bestand aus einem massiven Stück Holz, das an einem Stiel befestigt war. Die Scheunendrescher verrichteten also Schwerstarbeit und verbrauchten außerordentlich viel Energie. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass sie nach der Arbeit einen so großen Hunger hatten. Aber wenn jemand maßlos ist und keine Schwerstarbeit geleistet hat, dann ist das sehr ungewöhnlich - auch heute noch. Die Redewendung ist als Kritik gemeint, denn was ein Scheunendrescher durfte, wirkt bei anderen Menschen eher unpassend.
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