Man kann in Versuchen messen, welche Reichweite Aerosole haben und wie lange sich Partikel in der Luft halten.
Unsere Luft ist voll von kleinsten Schwebeteilchen und winzigsten Tröpfchen, die man Aerosole nennt. Sie sind mit dem bloßen Auge meist nicht zu sehen. Es gibt Aerosole, die aus der Natur stammen wie zum Beispiel Salzpartikel aus Ozeanen oder Sandpartikel, aber auch solche, die durch menschliches Handeln entstehen. Dazu gehören etwa Autoabgase oder Zigarettenqualm. Aber auch beim Sprechen, Singen, Husten oder Niesen produziert ein Mensch ganz von allein Aerosole.
Und genau diese spielen medizinisch gesehen eine große Rolle bei der Übertragung von Viren wie etwa dem neuartigen Coronavirus. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass eine Ansteckung mit diesem Virus in den meisten Fällen über die Luft stattfindet – und das auf zwei Wegen: Zu Beginn der Corona-Pandemie nahm man an, dass sich das Virus hauptsächlich über Tröpfchen, die Menschen beim Niesen oder Husten ausstoßen, verbreitet. Dann fand man heraus, dass nicht nur diese relativ großen Tröpfchen ansteckend sein könnten, sondern auch kleinste Schwebeteilchen aus der Atemluft einer infizierten Person. Während Tröpfchen meist schnell zu Boden fallen, halten sich die winzigen und extrem leichten Aerosole nämlich lange in der Luft.
Draußen ist das weniger gefährlich als in geschlossenen Räumen, denn dort vermischen sie sich schnell mit frischer Luft. Es kann in Innenräumen aber vorkommen, dass man sich über Aerosole in der Raumluft auch dann anstecken kann, wenn die infizierte Person gar nicht mehr im Zimmer ist. Was hilft, ist Lüften! Die Raumluft sollte immer wieder ausgetauscht werden. Auch moderne Klimaanlagen können dazu beitragen, eine Ansteckung über Aerosole in Räumen zu vermeiden.
Stand: 14.10.2021, 13:24 Uhr