Die Bundeswehr ist die deutsche Armee. Die Hauptaufgabe der Bundeswehr ist es, Deutschland und seine verbündeten Länder im Fall eines Angriffes zu verteidigen. Andere Länder selbst anzugreifen, ist der Bundeswehr verboten. Den Oberbefehl über die Bundeswehr hat der Bundesverteidigungsminister oder die Bundesverteidigungsministerin. In einem Kriegsfall würde die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler das Kommando übernehmen.
Aufgaben der Bundeswehr
Auch wenn sie Friedensmissionen heißen, können diese Einsätze gefährlich sein.
Neben der Verteidigung Deutschlands erfüllen die Soldatinnen und Soldaten noch andere wichtige Aufgaben: Unter anderem helfen sie bei Naturkatastrophen oder nach schweren Unglücksfällen – auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Außerdem beteiligt sich die Bundeswehr an sogenannten Friedensmissionen, um Ländern bei Konflikten dabei zu helfen, Frieden zu schaffen. Sie unterstützt in solchen Fällen zum Beispiel die Ausbildung von Sicherheitskräften oder hilft beim Wiederaufbau.
Heer, Luftwaffe und Marine
Fallschirmjäger gehören nicht zur Luftwaffe, sondern zum Heer.
Innerhalb der Bundeswehr bilden die drei Streitkräfte den militärischen Kern: Heer, Luftwaffe und Marine. Zum Heer gehören alle Angehörigen der Bundeswehr, die für Einsätze an Land ausgebildet sind, zum Beispiel Panzerfahrer. Die Luftstreitkraft der Bundeswehr ist die Luftwaffe. Zu ihr gehören zum Beispiel Piloten oder Flugzeugmechaniker. Alle Bundeswehrangehörigen, die ihren Dienst auf einem Schiff leisten, gehören den Seestreitkräften, also der Marine an.
Wehrpflicht und Zivildienst
Soldaten und Soldatinnen auf Zeit können auch bei der Bundeswehr studieren oder eine Berufsausbildung machen.
Kurz nach der Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 wurde in Deutschland die Wehrpflicht eingeführt. Alle Männer ab 18 Jahren waren dazu verpflichtet, für eine bestimmte Zeit Wehrdienst zu leisten und sich von der Bundeswehr zu Soldaten ausbilden zu lassen. Nach dem Wehrdienst durften sie die Bundeswehr wieder verlassen, oder freiwillig länger beim Militär bleiben. Männer, die sich weigerten, zur Bundeswehr zu gehen, konnten einen Ersatzdienst, den so genannten Zivildienst leisten. 2011 wurde die Wehrpflicht in Deutschland ausgesetzt. Wer die Arbeit bei der Bundeswehr kennenlernen möchte, kann sich seitdem für den Freiwilligen Wehrdienst entscheiden. Dabei verpflichtet man sich für einen Zeitraum zwischen 7 und 23 Monaten. Währenddessen oder danach kann man entscheiden, ob man länger bleiben möchte.
Es ist aber auch möglich, sich direkt länger zu binden und „Soldat auf Zeit“ zu werden. Dabei bleibt man mindestens 2 und höchstens 25 Jahre. Ein Vorteil: Man bekommt mehr Geld als im Freiwilligen Wehrdienst.
Frauen in der Bundeswehr
Bis 2001 durften Frauen in Deutschland keine militärischen Aufgaben übernehmen. Das bedeutete, dass sie vom Dienst mit einer Waffe in der Bundeswehr ausgeschlossen waren. Sie konnten deshalb nur als Sanitäterinnen oder zum Beispiel in der Verwaltung arbeiten. Nachdem der Europäische Gerichtshof im Jahr 2000 entschieden hatte, dass diese Regelung gegen die Gleichheit von Männern und Frauen verstößt, wurde der entsprechende Abschnitt im Grundgesetz geändert. Seitdem dürfen auch Frauen alle Dienste in der Bundeswehr ausüben. Im Gegensatz zu den Männern dürfen sie aber niemals zum Dienst mit der Waffe verpflichtet werden.
Der Anteil der Frauen in der Bundeswehr wächst. Viele von ihnen dienen in der Armee und nehmen auch an Auslandseinsätzen teil.
Probleme bei der Bundeswehr
Die deutsche Armee hat ein Nachwuchsproblem. Um alle Aufgaben gut erfüllen zu können, bräuchte es viel mehr Soldatinnen und Soldaten. Seit Jahren bewerben sich aber immer weniger bei der Bundeswehr. Und die, die dazukommen, verlassen sie oft wieder.
Abgesehen davon hat die Bundeswehr auch ein Problem mit der Ausrüstung: Waffen, Fahr- und Flugzeuge sind teilweise veraltet oder kaputt und nicht einsatzfähig. Es fehlt an ausreichend Schutzkleidung, und viele Kasernen sind marode. Mittlerweile hat die Bundesregierung zwar beschlossen, die Bundeswehr zu stärken und ihr mehr Geld für Waffen und Ausrüstung zu geben, aber bis jetzt kommt die Anschaffung nur sehr langsam voran.
Stand: 05.01.2024, 11:19 Uhr