Datenspionage, also die Suche nach persönlichen und privaten Daten im Internet, ist für Geheimdienste eine wichtige Informationsquelle
Geheimdienste sind für die Sicherheit in einem Land verantwortlich. Sie arbeiten, wie der Name schon sagt, im Geheimen. Geheimdienste versuchen zum Beispiel Terroristen aufzuspüren, bevor sie einen Terroranschlag ausüben können. Um das zu erreichen, sammeln sie möglichst viele Informationen - in Zeitungen, im Fernsehen oder im Internet. Viele Informationen werden aber heimlich beschafft. Zum Beispiel beobachten Geheimdienste andere Länder über Satelliten, hören Telefongespräche von verdächtigen Leuten ab, oder lesen private Chats und E-Mails.
Fast jedes Land der Welt hat Geheimdienste
Die Observation, also das Beobachten von Verdächtigen, gehört zu den Aufgaben der Agenten und Agentinnen.
Geheimdienste werden auch Nachrichtendienste genannt. Fast jedes Land der Welt hat eigene geheime Dienste, die für den Staat arbeiten. Die Dienste sammeln ihre Informationen im eigenen Land, aber auch im Ausland. Dazu werden auch so genannte Agenten eingesetzt, die zum Beispiel beobachten, wo sich verdächtige Personen aufhalten, oder mit wem sie sich treffen. Die gesammelten Informationen werden von den Geheimdiensten ausgewertet und an wichtige Stellen, wie zum Beispiel die Regierung oder die Polizei weiter geleitet.
Geheimdienste in Deutschland
In Deutschland gibt es drei Geheimdienste. Der Bundesnachrichtendienst, abgekürzt BND, ist der Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik. Seine Aufgabe ist es, Informationen aus dem Ausland oder über das Ausland zu beschaffen, die für die Sicherheit Deutschlands und die Außenpolitik wichtig sind. Dabei geht es zum Beispiel darum, ob ein anderer Staat einen Krieg plant, oder Atomwaffen herstellt. Aber zum Beispiel auch darum, wie und von wem Rauschgift nach Deutschland geschmuggelt wird.
Islamisten der so genannten Sauerlandgruppe wollten in Deutschland einen Anschlag verüben. Durch die Zusammenarbeit des BND und anderer Geheimdienste konnten die Männer 2007 festgenommen werden.
Der zweite deutsche Geheimdienst, das Bundesamt für Verfassungsschutz, achtet darauf, dass unsere Verfassung eingehalten wird. Er beobachtet zum Beispiel Organisationen oder Parteien, die verdächtigt werden, zu Gewalt aufzurufen, oder die Demokratie in Deutschland abschaffen wollen. Der Militärische Abschirmdienst, kurz MAD, ist verantwortlich dafür, militärische Anlagen vor Spionage oder geplanten Angriffen und Störungen zu schützen.
Kontrolle von Geheimdiensten ist schwierig
Geheimdienste dürfen Dinge, die eigentlich verboten sind, zum Beispiel heimlich E-Mails verdächtiger Menschen lesen, oder Telefongespräche abhören. Aber auch für Nachrichtendienste gelten Regeln und Gesetze. Welche Regeln das sind, ist von Land zu Land unterschiedlich. Die Arbeit der deutschen Geheimdienste wird vom so genannten Parlamentarischen Kontrollgremium überwacht.
Edward Snowden veröffentlichte 2013 Dokumente die beweisen, dass der US-Geheimdienst NSA viel mehr Daten gesammelt und gespeichert hat, als er durfte.
In dem Gremium arbeiten Politiker und Politikerinnen aus allen im Bundestag vertretenen Parteien zusammen. Die Bundesregierung muss das Kontrollgremium regelmäßig über die Arbeit der Nachrichtendienste informieren. Außerdem dürfen die Politiker Akten und Dateien der Geheimdienste ansehen, oder Geheimdienstmitarbeiter befragen. Kritiker glauben aber, dass die Kontrolle der Nachrichtendienste durch das Gremium nicht ausreicht, um zum Beispiel die privaten Daten der Bürgerinnen und Bürger vor dem Zugriff der Geheimdienste zu schützen.
Stand: 08.11.2024, 12:04 Uhr