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Spionage

Ein geheimnisvoller Mann mit Hut macht Notizen. Eine Reihe von neongrünen Computerdaten flimmert durch das Bild.

Die Arbeit eines Spions besteht darin, Geheimnisse auszukundschaften und an seinen Auftraggeber weiterzugeben

Stell dir vor, deine Schule veranstaltet einen Erfinderwettbewerb. Dein Team hat eine tolle Idee und ihr arbeitet lange an eurer Erfindung. Doch bevor ihr sie präsentieren könnt, kundschaftet ein anderes Team eure Ideen aus und verkauft sie bei dem Wettbewerb als ihre eigenen. Hier ist Spionage im Spiel. Dabei geht es immer darum, Geheimnisse zu ‚stehlen’. In viel größerem Ausmaß als in unserem Beispiel passiert Spionage in der Politik oder auch in der Wirtschaft. Die Täter sind Spione und es gibt sie schon seit vielen Jahrhunderten. Manche von ihnen arbeiten für die Regierungen ihrer Länder und versuchen, geheime Informationen über andere Länder zu erhalten.

Spionage – ein uraltes Geschäft

Altes Bild von einer Gruppe römischer Männer, die im Kreis stehen und reden.

Die Römer setzten oft Spione ein, um feindliche Heere und ihre Pläne auszukundschaften

Die Arbeit der Spione hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Schon die alten Römer kannten Spionage. Von ihnen stammt auch der Begriff ‚spicare’. Das ist lateinisch und bedeutet ‚ausspähen’. Vor allem gegnerische Armeen wurden von den Römern ausgespäht. Sie schickten scheinbar harmlose Kaufleute zu den feindlichen Truppen und ließen sich von ihnen berichten, wie groß und stark die Gegner waren und mit welchen Waffen man bei ihnen rechnen musste. So konnten sie sich auf Schlachten besser vorbereiten. Im Mittelalter wurden Spione oft dazu eingesetzt, herauszufinden, wie andere Länder bestimmte Lebensmittel oder Medikamente zubereiteten. Damals war es streng verboten, diese Geheimnisse auszukundschaften. Nach dem Mittelalter nutzten viele Machthaber, wie zum Beispiel Napoleon Bonaparte, Spionage, um die geheimen Pläne ihrer Gegner auszukundschaften oder herauszufinden, wie man sie erpressen kann. Dazu wurden etwa Briefe abgefangen, die streng geheim waren.

Organisierte Spionage – Geheimdienste

Bild aus der Vogelperspektive vom Hauptsitz der National Security Agency (NSA) in den USA.

Die National Security Agency ist der größte Geheimdienst in den USA

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird immer häufiger auf elektronischem Wege spioniert. Zunächst über Telefone und den Funkverkehr, später über das Internet. Fast alle Länder haben ganz offiziell ‚Geheimdienste’ aufgebaut. Ihre einzige Aufgabe liegt darin, geheime Informationen über Personen, Gruppen oder andere Länder auszukundschaften. Einen Höhepunkt erreichte die Geheimdienstspionage während des ‚Kalten Krieges’ von 1945 bis 1989. Agenten – so nennt man die Spione in den Geheimdiensten - der westlichen Staaten und der Sowjetunion bespitzelten sich gegenseitig. Oft versuchte auch eine Seite, so genannte V-Leute auf Seiten der Gegner zu gewinnen, die ihnen Informationen ‚verkauften’.

Wie wird heute spioniert?

Blick auf einen PC-Monitor, dort wird gerade ein Passwort eingegeben.

Datenspionage über das Internet ist heute die wohl stärkste Form der Spionage

Nach dem Ende des Kalten Krieges gab es die zwei großen, verfeindeten Blöcke nicht mehr. Die Spione haben sich seitdem eher auf kleinere Gruppen konzentriert – auf mögliche Terroristen oder kriminelle Banden. Mit dem Erfolg des Internets haben Regierungen angefangen ‚Hacker’ für sich arbeiten zu lassen. Diese können Passwörter und E-Mails ihrer Zielpersonen oder –gruppen knacken und so Informationen besorgen. Das nennt man Datenspionage. Dabei kommt es auch immer wieder dazu, dass die Daten von unschuldigen Bürgern ins Visier der Geheimdienste geraten. Sich dagegen zu wehren, ist schwierig, weil man die Spionage meist nicht bemerkt. Und Computerprogramme, die Daten schützen sollen, sind meist nicht so gut wie die Programme, mit denen professionelle Hacker arbeiten. Längst hat Spionage nichts mehr mit einzelnen, vielleicht sogar verkleideten Personen zu tun, die sich ins Lager des Gegners einschleichen. Sie ist gut organisiert und bei vielen Regierungen oder Unternehmen beliebt, um sich Vorteile zu verschaffen.

Geheim bleibt meist geheim

Mysteriöser Mann mit hochgezogenem Kragen und Sonnenbrille, ganz in Schwarz gekleidet.

Spione arbeiten im Verborgenen. Deshalb ist es meist sehr schwierig, Informationen ihrer Arbeit zu bekommen

Wer sich als politischer Spion erwischen lässt, kann in den betroffenen Ländern als ‚Staatsverräter’ angeklagt werden und muss harte Strafen befürchten. Doch so lange die Spione nicht auffliegen, dürfen sie sich sehr viel erlauben. Denn eine Kontrolle der Geheimdienste ist nur schwer möglich – was geheim geplant und durchgeführt wird, kommt nur in den seltensten Fällen ans Licht.

Stand: 24.03.2010, 11:29 Uhr

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