Igel

Igel haben zwischen 3000 und 8000 Stacheln, die aus Horn bestehen, also aus demselben Stoff wie unsere Haare und Fingernägel. Jeder dieser Stacheln ist mit eigenen Muskeln versehen. | Bildquelle: mauritius images / Tierfotoagent

Igel gehören zu den ältesten lebenden Säugetieren. Ihre Vorfahren bevölkerten schon vor 60 Millionen Jahren die Erde. Bei uns in West- und Mitteleuropa lebt vor allem der Braunbrustigel. Nachts ist er unterwegs, streift durch Parks und Gärten, um Futter und eventuell eine Partnerin zu finden. Auf seinen kurzen Beinen legt er nachts manchmal mehrere Kilometer zurück, dabei helfen ihm vor allem die feinen Sinne seiner Nase und der Ohren. Sehen kann der Igel eher schlecht.

Der Igel ist in Gefahr

Straßen zerschneiden den Lebensraum von Igeln. In der Dämmerung sollte man deshalb besonders aufmerksam und mit verringerter Geschwindigkeit Auto fahren. | Bildquelle: ddp

Seine Stacheln schützen den Igel weitestgehend vor natürlichen Feinden. Nur Dachse und Uhus können ihm wirklich gefährlich werden. Kleinere Igel werden auch von Mardern oder Füchsen gefressen. Der größte Feind des Igels ist aber der Mensch: Jedes Jahr werden mehr als 500.000 Igel in Deutschland von Autos überfahren. Das liegt daran, dass die meisten Igel in Städten und Siedlungen leben. In landwirtschaftlich genutzten Gebieten finden Igel wenig Futter, weil hier viel Gift gespritzt wird, das Insekten vernichtet. Außerdem gibt es kaum noch Hecken und Büsche, in denen sich die Igel verstecken könnten. Umso wichtiger ist es, dass wir Igel schützen, die in unseren Gärten und Parks ein Zuhause gefunden haben.

Der igelfreundliche Garten

Wenn man einen schwachen oder kranken Igel findet, füttert man ihn am besten mit Rührei, Katzenfutter oder gebratenem Rinderhack. | Bildquelle: picture alliance / imageBROKER

Weil Igel so viel umherwandern, müssen sie ohne Probleme von einem Garten in den nächsten gelangen können. Kleine Löcher in Zäunen helfen den ihnen bei der Futter- und Partnersuche. Besonders gern leben Igel in naturnahen und vielseitig gestalteten Gärten. Denn da, wo viele verschiedene Pflanzen wachsen, auf Gifte verzichtet wird und Laub und Holz vermodern dürfen, fühlen sich auch unterschiedliche Insekten wohl. Die wiederum sind wichtige Nahrung für Igel.

Bei der Gartenarbeit sollte man grundsätzlich vorsichtig vorgehen. Gerade beim Heckenschneiden und Rasenmähen übersieht man leicht einen schlafenden Igel, der sich im Gebüsch versteckt. Vorsorglich kann man außerdem Kellereingänge abdecken, aus denen die Igel nicht wieder herausklettern könnten. In Pools oder Teiche mit steilem Ufer stellt man am besten eine kleine Treppe, über die die Igel wieder ans Trockene gelangen können, falls sie hineinfallen. Wenn keine natürliche Wasserstelle im Garten vorhanden ist, kann man eine Wasserschale aufstellen. Aber Achtung: Darin sollte wirklich nur Wasser sein. Von Milch können Igel sehr krank werden.