Fledermäuse

Fledermäuse können sogar einen ganzen Winterschlaf lang kopfüber hängen. | Bildquelle: Christine Desch/ddp images

Wenn wir Menschen kopfüber am Reck turnen oder Handstand machen, dann halten wir das nicht lange aus: Das Blut schießt in den Kopf, schon nach kurzer Zeit wird uns schwindelig und uns verlässt die Kraft. Für Fledermäuse hingegen ist auch dauerhaftes Kopfüber-Hängen überhaupt kein Problem. Sie schlafen sogar mit dem Kopf nach unten. Möglich macht dies zum einen ihr perfekt darauf abgestimmter Blutkreislauf, zum anderen eine kleine Kralle am Fuß, mit der sie sich zum Beispiel an einem Ast einhaken können. So ist kein Kraftaufwand nötig – die Fledermaus kann den ganzen Tag abhängen! Und das ist nur eine der vielen körperlichen Besonderheiten der Fledermaus.

Jäger der Nacht

Dank ihres guten Gehörs können sich Fledermäuse auch in der Dunkelheit orientieren. | Bildquelle: dpa Picture-Alliance / WILDLIFE/

Fledermäuse sind nachtaktiv. Sobald es dunkel wird, kommen sie aus ihren Quartieren, um auf Beutefang zu gehen. Dabei haben sie es vor allem auf Insekten wie Mücken abgesehen. Bei ihren nächtlichen Ausflügen orientieren sich Fledermäuse mit ihrem Gehör durch die so genannte Echoortung. Dabei senden Fledermäuse Laute aus, die sich als Schallwellen fortsetzen. Stoßen sie auf einen Gegenstand, wird der Schall zurück geworfen – ins Ohr der Fledermaus. Für die Fledermäuse ergibt sich dadurch ein Bild der Umgebung – sie sehen also mit den Ohren! Übrigens: Die Laute der Fledermaus sind extrem hoch, für das menschliche Ohr sind sie nicht hörbar.

Nützlich, aber bedroht

Wer gekaufte oder selbstgebaute Fledermaus-Nistkästen aufhängt, kann Fledermäusen helfen. | Bildquelle: Christine Desch/ddp images

Fledermäuse sind für unser Ökosystem extrem wichtig. Sie sind natürliche Insektenvernichter, das heißt ohne sie würde es zum Beispiel viel mehr Stechmücken geben. Leider sind viele Fledermausarten bedroht. Schuld daran sind wir Menschen. Wir setzen zum Beispiel auf Feldern  immer mehr Insektenschutzmittel ein, so dass Fledermäuse weniger Beute finden. Außerdem holzen wir Wälder ab und zerstören damit den natürlichen Lebensraum der Fledermäuse. Doch es wird auch viel getan, um die Fledermäuse vor dem Aussterben zu schützen: Umweltschützer bauen zum Beispiel Ersatzquartiere für Fledermäuse.

Blutsaugende Vampire

Der Graf Dracula der Fledermäuse: Die Vampirfledermaus saugt tatsächlich Blut. | Bildquelle: WDR/IMAGO

Fledermäusen haftet oft etwas Geheimnisvolles, fast Gruseliges an. Viele Menschen denken bei Fledermäusen auch direkt an Vampire. Und tatsächlich gibt es Vampirfledermäuse, also Tiere, die Blut saugen. Vampirfledermäuse ritzen die Haut von (meist schlafenden) Tieren an und lecken aus der Wunde etwas Blut – die Tiere merken davon in den meisten Fällen gar nichts.  Aber keine Sorge: Von den weltweit über 900 Fledermausarten sind nur drei Vampire – und die leben in Südamerika.