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Kernkraftwerk | Atomkraftwerk

Kernkraftwerk im bayrischen Gundremmingen.

Das Kernkraftwerk im bayrischen Gundremmingen.

In einem Kernkraftwerk wird Strom erzeugt. Und zwar durch die Spaltung von Atomkernen. Durch die Spaltung entsteht Wärme, die in Strom umgewandelt wird. Der Strom wird dann in das Stromnetz der Stadt geleitet und jede:r kann ihn über die Steckdosen in der Wand nutzen.

Sind Atomkraftwerke gefährlich?

Bei der Spaltung von Atomen wird nicht nur Energie freigesetzt, sondern auch Radioaktivität. In den Kraftwerken werden die radioaktiven Strahlen normalerweise vollkommen abgeschirmt und gelangen nicht nach draußen. Kommt es in einem Atomkraftwerk aber zu einem Unfall kann es passieren, dass radioaktive Strahlung in großen Mengen entweicht und zu einer Gefahr für Menschen, Tiere und Umwelt wird. Das ist bisher zweimal passiert.

Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima

In der ukrainischen Stadt Tschernobyl kam es am 26. April 1986 zu einer Explosion in einem Atomkraftwerk. Dabei wurden riesige Mengen an Radioaktivität freigesetzt. Die Strahlen verteilten sich mit dem Wind in ganz Europa. In vielen Regionen wurden dadurch die Böden verseucht. Nahrungsmittel, die dort wuchsen, waren auch radioaktiv und durften nicht gegessen werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass die Katastrophe rund um den Unglücksort etwa 4000 Menschen das Leben kostete.

Aufnahme des zerstörten Reaktors des Kraftwerks Tschernobyl.

Nach der Explosion: Der zerstörte Reaktor des Kernkraftwerks Tschernobyl

Im März 2011 kam es vor der japanischen Küste zu einem starken Seebeben. Die Erschütterungen und der Tsunami, der anschließend große Gebiete überflutete, führten zu schlimmen Zerstörungen und einer Explosion im Atomkraftwerk der Stadt Fukushima. Hunderttausende Menschen mussten vor der freigesetzten Radioaktivität fliehen und ihre Heimat verlassen.
Nach der Katastrophe demonstrierten in Deutschland viele Menschen gegen Atomkraft und noch im gleichen Jahr beschloss die deutsche Regierung, aus der Atomenergie auszusteigen und alle Atomkraftwerke bis zum Ende des Jahres 2022 abzuschalten.

Atomausstieg in Deutschland

Gelbes Transparent bei Demonstration, Aufschrift: Tschernobyl! Fukushima! Nie Wieder

Nach der Katastrophe von Fukushima kam es überall in Deutschland zu Protesten gegen die Atomenergie.

Im Jahr 2011 gab es in Deutschland noch 17 Atomkraftwerke. Diese wurden in den letzten Jahren nach und nach abgeschaltet. Im April 2023 gingen die letzten drei Kraftwerke vom Netz.
Seit einiger Zeit wird aber darüber diskutiert, ob Atomkraft helfen kann, aus der Klimakrise zu kommen. Wird Strom in Atomkraftwerken produziert, wird viel weniger umweltschädliches CO2 in die Luft gestoßen als zum Beispiel bei Kohlekraftwerken. Allerdings ist noch immer nicht geklärt, wo der gefährliche, radioaktive Müll aus den Kernkraftwerken dauerhaft sicher gelagert werden kann.
Andere Kritiker des Atomausstiegs befürchten, dass Deutschland ohne die Atomkraftwerke nicht mehr genügend Strom für alle Haushalte und die Industrie produzieren kann und es deshalb zu Stromausfällen kommen könnte.

Stand: 21.04.2023, 13:53 Uhr

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