Künstliche Intelligenz

In intelligenten Robotern und anderen schlauen Maschinen verstecken sich Computerprogramme, die selbständig lernen können. | Bildquelle: imago stock&people

Selbstfahrende Autos, Roboter im OP-Saal oder Sprachassistenten, mit denen wir uns unterhalten können – für manche klingt das vielleicht nach ferner Zukunft, aber solche schlauen Maschinen gibt es schon. Sie sind schlau, weil sie eine künstliche Intelligenz haben. Man sagt dazu auch kurz 'KI'. Aber wie genau funktionieren KI-Systeme?

Was ist künstliche Intelligenz?

Viele Autos sind bereits mit einem KI-System ausgestattet, das das Fahren sicherer machen soll. | Bildquelle: dpa-Zentralbild

Ein Taschenrechner zum Beispiel ist keine künstliche Intelligenz. Er kann zwar komplizierte Berechnungen lösen, aber er befolgt nur Rechenregeln.
Künstlich intelligente Systeme ahmen das menschliche Gehirn nach. So wie wir Menschen sind sie in der Lage große Mengen an Informationen zu bewerten und zu analysieren, um Entscheidungen zu treffen. Und nicht nur das: genau wie wir können KI-Systeme eigenständig dazulernen.
Das funktioniert ungefähr so wie bei kleinen Kindern. Ein kleines Kind muss mehrmals einen Hund sehen und erfahren, dass es sich um einen Hund handelt. Erst dann hat es gelernt, welche Merkmale ein Hund hat und erkennt ihn von selbst wieder. Und nicht nur das: unabhängig davon, ob der Hund ein Schäferhund oder ein Mops ist, wird das Kind den Hund von einer Katze unterscheiden können, obwohl auch Katzen vier Pfoten, einen Schwanz und Fell haben.
Ähnlich lernen KI-Systeme: Nachdem ein KI-System viele Bilder von Hunden analysiert und dabei die Info erhalten hat, dass das Tier auf dem Bild ein Hund ist, kann das System große und kleine, helle und dunkle Hunde erkennen und sie von anderen Tieren unterscheiden. Und sollte das System einen Fehler machen und korrigiert werden, wird es daraus lernen.
Im Gegensatz zum Taschenrechner ist ein KI System also lernfähig und kann sich eigenständig weiter entwickeln.

Wo steckt KI überall drin?

Der Chatbot ChatGPT kann nicht nur Fragen beantworten, sondern auch Texte verfassen. | Bildquelle: IMAGO/Pixsell

KI kommt schon in vielen Bereichen zum Einsatz. In Fabriken übernehmen Roboter viele Arbeitsschritte. Im Smart Home, also intelligenten Zuhause, kann KI verschiedene elektronische Geräte eigenständig steuern, wie zum Beispiel ein Thermostat. So kann durch KI jedes Zimmer automatisch so aufgeheizt werden, wie die Bewohner es mögen.

Ärzte werden in manchen Krankenhäusern von KI-Systemen unterstützt. Im Internet finden wir Chatbots, also Computerprogramme, die sich schriftlich mit uns unterhalten und unsere Fragen beantworten. Und auch in unserem Smartphone versteckt sich jede Menge künstliche Intelligenz. Sprachassistenten, Navigationssysteme oder Online-Übersetzer sind einige der Anwendungen, die es ohne KI nicht gäbe.
Künstliche Intelligenz begegnet uns in vielen Bereichen und ist oft eine große Hilfe. Trotzdem wird sie immer wieder kritisiert.

Werden KI-Systeme die Weltherrschaft übernehmen?

Das Computerprogramm AlphaGo hat sich das hochkomplizierte Brettspiel 'Go' selber beigebracht und einen der weltweit besten Spieler besiegt. AlphaGo kann aber ausschließlich Go spielen. | Bildquelle: AP

Manche Filme zeigen eine Zukunft, in der Maschinen schlauer sind als wir Menschen und uns beherrschen. So eine Horrorvision macht manchen Menschen Sorgen. Sie haben Angst, dass KI für uns gefährlich werden könnte. Was in tausend Jahren passieren wird, kann man nicht vorhersagen, aber eine Maschine, die so schlau ist wie wir Menschen, wird es so schnell nicht geben.
KI-Systeme sind meistens sehr gut in einem bestimmten Bereich, z.B. beim Analysieren von Verkehr oder beim Berechnen der besten Route von Köln nach Berlin. Menschen dagegen können viele Sachen gut und sogar gleichzeitig machen. Laufen, sich unterhalten und dabei die Gefühle und Reaktionen unserer Begleitung wahrnehmen, checken, wo andere Passanten, Autos und Fahrradfahrer sind und nebenbei die Wetterlage feststellen – das sind Riesenmengen an Daten, die wir blitzschnell bearbeiten, ohne es zu merken. Das kann keine künstliche Intelligenz bisher auch nur annährend leisten.

Noch mehr Kritik an KI

Künstliche Intelligenz wirft aber auch komplizierte Fragen auf. Bei selbstfahrenden Autos zum Beispiel wird oft darüber diskutiert, ob es okay ist, dass ein KI-System in einer gefährlichen Verkehrssituation über Leben und Tod entscheidet. Es kann ja passieren, dass das KI-System im Auto nur die Wahl hat, einen Passanten zu überfahren oder gegen einen Baum zu fahren und damit zu riskieren, dass die Passagiere im eigenen Auto verletzt werden. Welche Entscheidung ist richtig in so einem Fall? Das ist eine sehr schwierige Frage, die auch Menschen nicht eindeutig beantworten können.

Ein anderer Kritikpunkt an KI ist, dass künstlich intelligente Systeme den Menschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Tatsächlich ersetzen Maschinen in einigen Bereichen bereits die menschliche Arbeitskraft. Und in Zukunft wird das noch einige Arbeitsplätze mehr betreffen. Experten sagen aber, dass dank KI auch neue Arbeitsplätze und Berufe entstehen werden. Programmierer zum Beispiel werden sehr wahrscheinlich weiterhin dringend gesucht.