Merkmale des Luchses
Meister der Tarnung mit ausgezeichnetem Gehör und Sehsinn: Das sind nur einige der Eigenschaften des Luchses. Luchse sind bis zu 1,20 Meter lang und 60 Zentimeter hoch. Die Hinterbeine sind sehr lang und kräftig. Dadurch können Luchse sehr gut sprinten – bis zu 70 km/h schnell! Hochspringen und gut klettern können sie auch.
Der Luchs versteckt seine Beute und kehrt über mehrere Tage zu ihr zurück.
Ganz typisch sind ihre Pinselohren, der Backenbart und der Stummelschwanz, der verglichen mit anderen Katzen ziemlich kurz ist. Das Fell der Luchse ist sehr dicht. Deshalb macht ihnen Kälte nichts aus. Das Muster des Fells ist bei jedem Tier einzigartig, so wie der Fingerabdruck bei Menschen. Luchse können sechs Mal besser sehen als Menschen und haben ein ausgezeichnetes Gehör. Für die Jagd ist das natürlich sehr praktisch. Leibspeise der Luchse sind Rehe. Ungefähr ein Kilo Fleisch pro Tag und etwa ein ganzes Reh in der Woche frisst ein Tier.
Die Rückkehr des Luchses
Der Luchs ist Europas größte Raubkatze.
Früher waren Luchse in fast allen Wäldern in Deutschland unterwegs. Aber schon vor Jahrhunderten begannen die Menschen mehr und mehr Wälder zu roden, um Siedlungen zu bauen und Fläche für die Landwirtschaft zu gewinnen. So haben sie dem Luchs den Lebensraum genommen. Weniger Wald bedeutete auch weniger Rehe und andere wilde Beutetiere. Zum Überleben musste der Luchs deshalb immer öfter Nutztiere der Menschen jagen. Das passte ihnen natürlich nicht und so wurde der Luchs gefangen, vergiftet und gejagt bis er im Laufe des 19. Jahrhunderts ausgerottet war.
Viele Jungtiere überleben das zweite Lebensjahr nicht, weil sie nicht genug Beute finden, verhungern oder krank werden.
Doch seit den 1970er Jahren durchstreichen dank mehrerer Wiederansiedlungsprojekte wieder einige Tiere unsere Wälder. Trotzdem ist der Luchs bei uns weiterhin gefährdet. Das größte Problem: Die meisten Wälder werden von Straßen und Ortschaften zerschnitten. Große Waldgebiete, die miteinander verbunden sind, gibt es also kaum noch. Aber genau die bräuchten Luchse eigentlich. Auf der Suche nach Beutetieren müssen sie nun stattdessen Straßen überqueren und werden so häufig überfahren.
Damit die Luchsbestände wachsen und der Luchs irgendwann nicht mehr vom Aussterben bedroht ist, sollten möglichst viele Lebensräume miteinander verbunden werden – zum Beispiel durch Überquerungshilfen wie z.B. Grünbrücken über viel befahrene Straßen. Solche Grünbrücken können nicht nur von Luchsen, sondern auch von anderen Wildtieren genutzt werden. Sie kommen also vielen zugute.