Paralympische Spiele

Besondere Sportprothesen helfen beim Sprinten. | Bildquelle: imago/Beautiful Sports

Die Paralympischen Spiele sind das größte Sportereignis für Menschen mit körperlicher Behinderung. Sie finden immer kurz nach den Olympischen Spielen statt und auch immer in der selben Stadt, in der die Olympischen Sommer- oder Winterspiele ausgerichtet wurden. Bei den Sommerparalympics in Tokio nahmen 2020 mehr als 4.500 Sportler aus der ganzen Welt teil. Sie kämpften in 22 verschiedenen Sportarten um Medaillen, zum Beispiel im Sitzvolleyball, Rollstuhlbasketball, in der Leichtathletik, im Schwimmen oder Gewichtheben. Seit 1976 gibt es alle vier Jahre auch Paralympische Winterspiele. Hier treten Sportler in sechs verschiedenen Sportarten gegeneinander an: Ski-Alpin, Curling, Sledge-Eishockey, Skilanglauf, Snowboard und Biathlon. Um ihre Leistungen gerecht vergleichen zu können, werden die Sportler je nach Art ihrer Behinderung in so genannte Schadensklassen eingeteilt. Athleten, denen ein Bein oder ein Arm fehlt, starten zum Beispiel in einer anderen Klasse, als blinde oder sehbehinderte Sportler.

Die Geschichte der Paralympics

Die Paralympics finden immer im gleichen Jahr und am gleichen Ort wie die Olympischen Spiele statt. 2016 war das Rio de Jainero. | Bildquelle: dpa

Das Wort ‚paralympisch’ kommt aus dem Lateinischen. ‚Para’ bedeutet übersetzt ‚neben’. Der Name 'Paralympische Spiele' – oder kurz Paralympics – soll also die Nähe zu den Olympischen Spielen deutlich machen. Er wurde zum ersten Mal offiziell bei den Spielen in Seoul 1988 verwendet. Vorher sprach man zum Beispiel von den ‚Weltspielen der Gelähmten’ oder der ‚Olympiade der Behinderten’. Die Idee zu dem internationalen Wettkampf für körperlich behinderte Sportler stammt von dem Arzt Sir Ludwig Guttmann. Als im Juli 1948 die Olympischen Spiele in London stattfanden, veranstaltete er parallel dazu die ersten Sportspiele für Rollstuhlfahrer. Im Stoke Mandeville Krankenhaus in England traten damals 16 körperlicher behinderte Männer im Bogenschießen gegeneinander an. 1952 nahmen bereits 130 Sportler aus verschiedenen Ländern an den Stoke Mandeville Games teil. Seit 1960 finden die weltweiten Wettkämpfe für behinderte Sportler regelmäßig alle vier Jahre, immer am selben Ort und im selben Jahr wie die Olympischen Spiele statt.