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Patchworkfamilie

Grafik eines Puzzles. Auf jedem Puzzleteil ist ein Kopf erkennbar.

Eine andere Bezeichnung für eine Patchworkfamilie ist Stieffamilie oder Bonusfamilie.

„Patchwork“ ist Englisch und heißt „Flickwerk“. Du kennst den Ausdruck vielleicht von Patchworkdecken: Sie werden aus vielen kleinen Stoffstücken zusammengesetzt, die am Ende eine bunte Einheit bilden. So ähnlich ist das auch bei einer Patchworkfamilie, denn aus zwei Familien entsteht praktisch eine bunt zusammengewürfelte neue Familie. Das kann ganz unterschiedlich aussehen: Mal bringt nur ein Erwachsener Kinder mit in die neue Familie, mal haben bereits beide neuen Partner eigene Kinder. Natürlich haben die Kinder auch jeweils noch ihren zweiten Elternteil außerhalb der Patchworkfamilie, mit dem sie ebenfalls Zeit verbringen. Das heißt, in einer Patchworkfamilie ist es ganz normal, dass nicht alle Kinder immer da sind.

Manchmal bekommen die neuen Partner in einer Patchworkfamilie irgendwann auch noch gemeinsame Kinder. Für die Kinder aus der früheren Beziehung sind das ihre Halbbrüder oder Halbschwestern, denn sie haben ja ein gemeinsames Elternteil.

Früher entstanden Patchworkfamilien meistens, wenn ein Elternteil gestorben war und der andere Elternteil irgendwann eine neue Beziehung hatte. Heute trennen sich Paare häufiger, und wenn sich ein Elternteil dann neu verliebt, kann eine Patchworkfamilie entstehen.

Leben in einer Patchworkfamilie

Grafik eines Stammbaumes einer Patchworkfamilie, darüber graue Wolken.

In einer Patchworkfamilie brauchen alle zu Beginn Zeit, um ihre Rollen zu finden.

Das Leben in einer Patchworkfamilie ist nicht immer einfach – vor allem am Anfang. Die Kinder sind vielleicht traurig wegen der Trennung der Eltern und haben Schwierigkeiten, den neuen Partner zu akzeptieren. Wenn Stiefgeschwister dazu kommen, müssen sie plötzlich die Aufmerksamkeit der eigenen Mutter oder des Vaters mit ihnen teilen, vielleicht auch das Zimmer und vieles mehr. Jedes Familienmitglied muss in der neuen Familie seinen Platz finden. Eine Patchworkfamilie braucht also Zeit.

Fachleute sagen, dass es etwa fünf Jahre oder länger dauert, bis die neue Familie sich richtig gut eingespielt hat und zusammengewachsen ist.  Wenn das klappt, kann eine Patchworkfamilie eine große Bereicherung sein. Kinder, die in Patchworkfamilien aufwachsen, können sich meisten an neue Situationen sehr gut anpassen und wissen, wie man mit Konflikten umgeht. Und das kann im Leben natürlich oft hilfreich sein.

Stand: 03.12.2022, 08:40 Uhr

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