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Spinnen

Großaufnahme einer Kreuzspinne im Netz.

Die Kreuzspinne gehört zu den bekanntesten einheimischen Spinnen

Spinnen krabbeln schon seit rund 400 Millionen Jahren über unseren Planeten. Damit sind sie viel älter als beispielsweise Dinosaurier und im Gegensatz zu den Urzeitechsen gibt es sie bis heute. Man findet sie auf der ganzen Welt. Sie leben sogar in Wüsten und unter Wasser! Die kleinsten bekannten Exemplare sind kleiner als der Punkt am Ende dieses Satzes, also kleiner als einen halben Millimeter. Die größten Vogelspinnen erreichen ungefähr den Durchmesser eines Tellers. Es gibt sie in allen Farben und Formen: Manche sind kugelig rund, manche so flach, als ob jemand auf sie draufgetreten wäre. Wieder andere tarnen sich als Ameisen oder – pardon! – als ein Häufchen Vogelkacke.

Spinnen sind keine Insekten

Ameisenspringspinne sitzt auf Blatt.

Ameise oder Fälschung? Kleiner Tipp: Beine zählen!

Einiges haben aber alle Spinnen gemeinsam. Ihre Körper bestehen grob aus zwei Teilen, die über eine dünne „Brücke“ miteinander verbunden sind. Außerdem haben sie acht Beine. Viele Beine, Krabbelgang, das lässt an Insekten denken. Allerdings sind Spinnen keine Insekten. Die haben nämlich einen dreigeteilten Körper und meistens sechs Beine. Stattdessen gehören Spinnen zu den Spinnentieren, wie beispielsweise auch Skorpione, Milben und Weberknechte. Weltweit sind bisher rund 45.000 Spinnenarten bekannt. Sie alle sind mehr oder weniger giftig, aber nur 30 Arten können dem Menschen gefährlich werden. Keine davon kommt in Deutschland vor!

Geduldige Jäger

Die Spinnen brauchen ihr Gift um Beute zu erlegen und um sie zu verdauen. Bei den meisten stehen Insekten auf dem Speiseplan, wobei die Fangmethoden ganz unterschiedlich sind. Der Klassiker: Die Spinnen bauen Netze und warten und warten und warten… bis sich schließlich ein Insekt darin verfängt. Andere Spinnen gehen stattdessen aktiv auf die Jagd und stürzen sich direkt auf ihre Beute. Insgesamt vertilgen Spinnen gigantische Insektenmengen und tun uns Menschen damit einen riesengroßen Gefallen. Gäbe es keine Spinnen, könnten wir vor lauter Insekten in der Luft kaum noch atmen. Und Mücken und andere stechende Insekten würden uns dauernd piesacken.

Superseide für die Forschung

Kreisförmig gesponnenes Spinnennetz.

Alle Spinnen produzieren Seide, aber nicht alle bauen Netze. Hier war eine Radnetzspinne am Werk

Auch die Wissenschaft hat die Spinnen für sich entdeckt – vor allem das, was hinten aus den Spinnen herauskommt: ihre Spinnenseide. Spinnenseide ist ein echtes Wundermaterial. Sie ist nicht nur hauchdünn, sondern vereint noch mehr nützliche Eigenschaften. Sie ist reißfester als Stahl, elastischer als Gummi, dazu wasserfest und hitzebeständig. Gleichzeitig wirkt sie gegen Bakterien und andere Keime, wie eine Art natürliches Frischhaltematerial. Spinnenseide ist damit auch für die Medizin hochinteressant, zum Beispiel um Wunden zu heilen. Die Wunderfaser hemmt nämlich Entzündungen und wird vom menschlichen Körper nicht abgestoßen. Mittlerweile ist es Wissenschaftlern gelungen zu entschlüsseln, wie die Spinnen ihre Superseide produzieren und können sie künstlich herstellen. Danke, liebe Spinnen!

Stand: 24.03.2010, 10:29 Uhr

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