Nicht alles, was aus dem Urlaub mitgebracht wird, ist auch erlaubt.
Seltene Schlangen, Schildkröten oder Papageien – jedes Jahr landen zigtausend exotische Tiere auf deutschen Flughäfen. Professionelle Schmuggler verstecken die wilden Tiere oder Teile von Tieren in Koffern oder Paketen. Sie wollen sie nämlich in Deutschland oder in anderen europäischen Ländern verkaufen und damit viel Geld verdienen. Das ist verboten! Das Problem ist nämlich: Wenn jeder seltene Tiere einfach aus ihrem Herkunftsland holen und in alle Welt verkaufen dürfte, dann würden sie schnell aussterben. Um das zu verhindern, haben sich viele Länder der Erde auf strenge Regeln für den Handel mit bedrohten Pflanzen und Tieren geeinigt. Für besonders seltene Arten wurde der Handel sogar komplett verboten. Das Abkommen, in dem all das geregelt ist, heißt "Washingtoner Artenschutz-Abkommen".
Dieses Abkommen betrifft nicht nur den Handel professioneller Schmugglern. Auch wer im Urlaub Andenken kauft, muss aufpassen. Es ist nämlich zum Beispiel verboten, Taschen aus Schlangenleder, Schmuck aus Elfenbein oder Instrumente aus Schildkrötenpanzern aus dem Urlaub mitzubringen. Der Transport über die Grenze ist nur dann erlaubt, wenn man eine schriftliche Erlaubnis vom Bundesamt für Naturschutz hat. Diese Erlaubnis muss man dem Zoll an der Grenze vorlegen.
Beliebte Schmuggelware
In der so genannten Asservatenkammer wird die Schmuggelware gesammelt, die Zollbeamte in Gepäckstücken am Flughafen finden.
Die meisten Tiere werden aus Afrika, Südamerika und Teilen Asiens nach Deutschland geschmuggelt. Denn dort leben besonders viele seltene Tierarten. Sehr beliebte Schmuggelwaren sind z.B. das Horn von Nashörnern und Elfenbein, also die Stoßzähne von Elefanten. Damit können die Schmuggler richtig viel Geld verdienen. Für ein Kilo Elfenbein bekommt man in Europa ca. 1100 €. Um an ihre Stoßzähne zu kommen, bringen Wilderer Elefanten grausam um. Auch Tiger, Leoparden und andere Raubtiere töten sie, weil sie ihr wertvolles Fell wollen.
Schmugglern auf die Schliche kommen
In einer etwa zweijährigen Ausbildung werden Artenschutzhunde auf Gerüche von seltenen Tierarten wie Schlangen und Papageien trainiert.
Um zu verhindern, dass Schmuggelware nach Deutschland gelangt, kontrollieren am Flughafen Zollbeamte das Gepäck von Passagieren. Die Beamten können natürlich nicht jeden einzelnen Koffer öffnen und prüfen, aber sie machen Stichproben. Das heißt, wenn ihnen ein Koffer oder ein Paket verdächtig vorkommt, öffnen sie es. Oft bekommen die Beamten Hilfe von Artenschutz-Spürhunden. Die können dank ihrer feinen Nase in Sekundenschnelle riechen, ob jemand exotische Mitbringsel in seinem Koffer versteckt – ohne dass der geöffnet werden muss. Wenn ein Spürhund etwas Verdächtiges erschnuppert, kratzt er sofort am Koffer und bellt.
Stand: 24.03.2010, 11:22 Uhr