Die aufgedruckte Kennzeichnung gibt Auskunft, woher das Ei kommt
Seit 2004 muss jedes Hühnerei einen Aufdruck tragen – eine Mischung aus Buchstaben und Zahlen, die verraten, wo das Ei genau herkommt. Die längere Zahl steht für den Hühnerhof, auf dem das Ei gelegt wurde. Daneben steht das Länderkürzel: Die Buchstaben 'DE' stehen zum Beispiel für Deutschland. Und die Zahl davor gibt Auskunft über die Haltungsform, also darüber, wie die Henne lebt, die das Ei gelegt hat. Denn da gibt es ein paar große Unterschiede.
Biohaltung
Ich wollt' ich wär' ein Huhn… - Genug Auslauf haben die Tiere in Bio- oder Freilandhaltung
Eine 0 steht für Biohaltung. Das bedeutet, dass die Hühner artgerecht im Stall und im Freien gehalten werden. Im Stall dürfen nicht mehr als sechs Hühner auf einem Quadratmeter Boden leben. Und der Auslauf im Freien muss pro Henne mindestens vier Quadratmeter groß sein. So können sie rumlaufen, scharren, picken und sich zurückziehen, um ihre Eier zu legen. Außerdem bekommen die Hühner fast nur Futter aus biologischem Anbau. Und bei der Biolandhaltung dürfen höchstens 3.000 Hühner zusammen in einer Herde leben.
Freiland- und Bodenhaltung
Ziemlich eng wird es dagegen für Hühner in Bodenhaltung
Trägt das Ei die Ziffer 1, stammt es aus einem Huhn in Freilandhaltung. Auch hier dürfen im Stall höchstens sechs Hennen auf einem Quadratmeter leben und der Auslauf pro Huhn muss mindestens vier Quadratmeter betragen. Aber bei der Freilandhaltung darf die Herde bis zu 6.000 Hühner groß sein und die Tiere bekommen kein Bio-Futter.
Ziffer 2 steht für Bodenhaltung. Das heißt, dass in großen Hallen sieben Hennen auf einem Quadratmeter leben. Viel Platz ist das nicht: Das Gedränge macht die Tiere schnell aggressiv und sie greifen sich gegenseitig an.
Käfighaltung
Am schlimmsten haben es aber Hühner in Käfighaltung getroffen: An den Käfigstangen scheuern sie sich oft die Federn ab und die Haut wund
Trägt das Ei die Ziffer 3, stammt es von einer Henne in Käfighaltung. In riesigen Hühnerfabriken leben bis zu 10.000 Hühner. Sie kommen nie ans Tageslicht und leben in Drahtkäfigen auf einem schrägen Gitter, damit die Eier direkt auf ein Fließband rollen können. Meist werden drei bis fünf Hennen in einem Käfig gehalten. Ein Huhn hat im schlimmsten Fall gerade mal Platz zum Stehen und durch den ständigen Kontakt mit den Käfigstangen scheuern sich die Tiere die Federn ab. Viele Tierschützer fordern die Abschaffung der Käfighaltung. 2007 war die Hühnerhaltung sogar Thema des Welttierschutztages.
Stand: 15.12.2020, 16:37 Uhr