Die Erde ist in verschiedenen Schichten aufgebaut.
Tief unter unseren Füßen schlummert eine gewaltige Hitze. Je tiefer man in die Erde vordringt, desto heißer wird es. In der äußersten Schicht, der Erdkruste, steigt die Temperatur alle 100 Meter um etwa drei Grad an. In der unteren Erdkruste herrschen teilweise bereits Temperaturen von rund 1000 Grad! Noch weiter unten, auf halbem Wege zum Erdmittelpunkt, liegen die Temperaturen bei rund 3500 Grad. Der heißeste Punkt befindet sich aber im Inneren der Erde in rund 6000 km Tiefe. Mit rund 6000 Grad ist es dort sogar noch heißer als auf der Sonnenoberfläche.
Wie kann man die Erdwärme nutzbar machen?
Mit Hilfe einer Bohrung kann man die Hitze aus der Tiefe an die Oberfläche holen.
Mithilfe von Bohrungen lässt sich Erdwärme auch an der Erdoberfläche nutzen – zum Beispiel zum Heizen. Dafür muss man nicht bis zum Erdmittelpunkt bohren: Um ein einzelnes Haus zu beheizen, reicht schon eine Bohrung von 100 bis 200 Metern aus. In speziellen Gebieten, in denen der Boden besonders geeignet ist, wird aber auch bis zu vier Kilometer tief gebohrt. In dieser Tiefe ist die Wärmeausbeute viel höher.
Vorsicht ist geboten!
Umstritten: Das Erdwärmekraftwerk in Landau hat sehr wahrscheinlich kleine Erdbeben ausgelöst.
Mittlerweile gibt es in Deutschland 42 Anlagen, die Erdwärme aus großen Tiefen fördern. Dort treibt die Erdwärme dann manchmal sogar riesige Turbinen in Kraftwerken an und sorgt so nicht nur für Wärme, sondern auch für Strom. Unumstritten ist das Arbeiten in tiefen Erdschichten allerdings nicht. In Landau beispielsweise soll der Betrieb eines Erdwärmekraftwerks kleinere Erdbeben verursacht haben. Deshalb ist es wichtig, tiefe Bohrungen genau zu planen und zu überwachen.
Stand: 20.03.2024, 15:27 Uhr