Beim wichtigsten Dota 2-Turnier "The International" gewann der Deutsche Kuroky mit seinem Team „Liquid“ neun Millionen Dollar.
eSport steht für „elektronischer Sport“. Gemeint sind damit Wettbewerbe für Computer- und Konsolenspiele – einzeln oder im Team ausgetragen. Besonders beliebte eSport-Spiele sind „League of Legends“, „Starcarft 2“, „Dota 2“ oder „FIFA“. Einige Spieler dieser Games sind so gut, dass sie das Zocken zum Beruf gemacht haben und damit Geld verdienen – und das nicht zu knapp. Bei den wichtigsten Dota 2- und League-of-Legend-Events spielen die Teams inzwischen um mehrere Millionen Dollar Preisgeld.
eSport auf dem Vormarsch
Die eSportler informieren sich oft auf Messen über Neuigkeiten im eSport.
Südkorea gilt als Heimat des eSport. Bereits seit dem Jahr 2000 gibt es dort einen eSport-Verband, der viele Wettbewerbe organisiert. Videospiele haben einen großen Einfluss auf die Südkoreanische Kultur. Die Profis werden gefeiert wie Fußballstars bei uns und gleich drei Fernsehsender übertragen die Turniere.
Inzwischen verfolgen aber immer mehr Fans aus aller Welt eSport-Wettbewerbe, zum Beispiel auf Internet-Plattformen wie „Youtube“, „twitch“ und „smashcast“. 2016 sahen weltweit 43 Millionen Menschen das Finale der „League of Legends“-Weltmeisterschaft. Das sind 12 Millionen Zuschauer mehr als beim entscheidenden Finalspiel der berühmten Basketball-Liga NBA in den USA. Bei den Asienspielen 2022, den Olympischen Spiele für Asien, werden eSportler erstmals um Medaillen kämpfen.
Immer mehr Fußballvereine in Deutschland, wie hier der VFB Stuttgart, beschäftigen eSport-Profis.
Auch in Deutschland wird eSport immer beliebter. Fußballbundesligavereine wie Schalke 04, der VfL Wolfsburg und der VfB Stuttgart haben inzwischen sogar eigene eSport-Teams für die Spiele „FIFA“ oder „League of Legends“. Die Profi-Spieler trainieren mehrere Stunden am Tag und einige von ihnen wohnen in Zocker-WGs, damit sie sich besonders gut aufs Training konzentrieren können.
Ist eSport überhaupt Sport?
Wer als eSportler erfolgreich sein will muss eine Menge Geschick, eine clevere Taktik, Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit mitbringen – ähnlich wie bei vielen anderen Sportarten.
eSport-Turniere füllen große Arenen mit Tausenden Zuschauern.
Es gibt aber viele Menschen, die sagen: eSport ist kein Sport, zum Beispiel weil eSportler sich beim Zocken kaum bewegen. Sportwissenschaftler haben allerdings herausgefunden, dass der Körper eines eSportlers sehr wohl in Bewegung ist: Mit den Händen schafft er bis zu 400 Aktionen pro Minute – und das oft über Stunden. In Wettkampfsituationen schlägt sein Herz bis zu 180 Mal in der Minute, fast wie bei einem Marathonläufer.
Manche Menschen meinen auch, dass eSport kein Sport ist, weil in einigen Computerspielen Gewalt eine große Rolle spielt. Und grobe Gewalt habe im Sport nichts zu suchen, sagen sie. Ein drittes Argument, das man immer wieder hört: eSport ist deshalb kein Sport, weil es keine Vereinsstrukturen gibt wie in den meisten anderen Sportarten. Nur mit Vereinen und einem großen Verband könnte eSport aber zum Beispiel Teil des Deutschen Olympischen Sportbunds werden, der größten Sportorganisation in Deutschland. Vielleicht würden dann mehr Menschen in Deutschland eSport als echten Sport ernstnehmen, so wie bereits in den USA, Frankreich oder Südkorea.