Als Ritter mit Pfeil und Bogen gegen Drachen kämpfen, in einem echten Formel1-Auto über die Piste rasen oder in einem Raumschiff das Weltall erkunden – Videospiele machen es möglich. Noch vor etwa 50 Jahren sah das ganz anders aus.
Die ersten Videospiele
Zwei weiße Striche und ein kleines Viereck konnten früher tausende Menschen begeistern.
Das erste offizielle Videospiel kam 1970 auf den Markt und hieß Pong. Ähnlich wie beim Tischtennis traten bei Pong zwei Spieler:innen gegeneinander an. Die Spieler:innen steuerten mit einem Joystick einen Balken (Schläger) und versuchten, ein weißes Viereck durch Bewegung des Balkens am Gegner oder der Gegnerin vorbei zu spielen. Gespielt wurde Pong übrigens auf Spielautomaten mit einem kleinen Monitor. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Videospiele-Welt rasant weiter und mit Space Invaders (Deutsch: Weltraum-Eindringlinge) war der nächste Spielehit geboren. Das Prinzip des Spiels: Mit einem kleinen Raumschiff Außerirdische abschießen und dabei aufpassen, dass man selber nicht abgeschossen wird. Auch Space Invaders spielte man einem Spielautomaten und musste so für jede Runde bezahlen. Spielhallen sprossen wie Pilze aus dem Boden.
Endlich zu Hause zocken
Circa 120 Millionen Mal wurde der Game Boy weltweit verkauft.
1977 kam dann die erste richtige Spielkonsole für zu Hause auf den Markt. Von nun an konnte man Pong oder Space Invaders auf dem heimischen Fernseher zocken. Nur einige Jahre später kam mit dem Nintendo Entertainment System, kurz NES, eine Heimkonsole raus, die alle vorherigen Konsolen in den Schatten stellte. Die beliebtesten Spiele waren Donkey Kong und Super Mario. Vor allem Mario, der italienische Klempner mit der roten Latzhose und Mütze, wurde von der Zockergemeinde direkt ins Herz geschlossen. Wieder ein paar Jahre später revolutionierte ein kleiner, grauer Klotz die Videopielewelt: der Game Boy (Deutsch: Spieljunge). Zum ersten Mal brauchte man keine Steckdose mehr in der Nähe oder einen riesigen Bildschirm um die Konsole anzuschließen. Man konnte einfach bequem unterwegs spielen. Das erste GameBoy-Spiel Tetris wird ein riesen Erfolg. Ziel des Spiels: mit Balken und anderen eckigen Steinen möglichst viele Reihen bilden und so Punkte sammeln. Noch heute zocken Spielefans gerne mal eine Runde Tetris - allerdings nicht mehr auf dem Game Boy, sondern eher auf dem Handy.
Machen Videospiele blöd?
Auch nach fast einem halben Jahrhundert Videospielgeschichte sind sich die Expert:innen nicht einig: Sind Videospiele nun gut für den Menschen oder nicht? Einige Wissenschaftler:innen sagen: nein! Wer viele Videospiele spiele leide häufiger unter Konzentrationsschwierigkeiten. Videospieler:innen seien dadurch schlechter in der Schule. Eine weitere Kritik ist, dass das Zocken von Ballerspielen aggressiv macht und die Spielerinnen und Spieler durch das viele Schießen Gewalt und Töten als normal ansehen. Außerdem fürchten Expert:innen, dass Zocker:innen durch die Videospiele einsam werden, weil sie lieber drinnen vor einem Bildschirm hocken als sich draußen mit Freunden und Freundinnen die Zeit zu vertreiben. Andere Wissenschaftler:innen dagegen sagen, dass man durch Videospiele sogar etwas lernen kann. In einem aktuellen Test kam heraus, dass durch das Spielen von Videogames sogar bestimmte Bereiche im Gehirn wachsen und man dadurch gewisse Dinge etwas besser kann.
Stand: 08.12.2022, 13:27 Uhr