Fast jedes Kind lebt in einem Haushalt, denn in einer Familie müssen mehrere Menschen mit dem Geld auskommen, das Mutter und Vater verdienen. Sie müssen also mit dem Geld 'haushalten'. Das bedeutet: Sie haben im Blick, wie viel Geld die Familienmitglieder im Monat verdienen und wie viel sie ausgeben können – für Essen, Miete, Auto oder Musikunterricht. Eine Familie, die gut haushaltet, kommt mit ihrem Geld aus oder spart sogar etwas. Wenn sie aber schlecht haushaltet, macht sie Schulden.
Finanzminister schreibt Haushaltsplan

Der Staat gibt nicht nur ein paar Scheine aus – sondern viele Milliarden Euro
Der Haushalt eines Staates funktioniert ähnlich wie der einer Familie. Allerdings verdient der Staat kein Geld, sondern er bekommt es von seinen Bürgern – durch die Steuern, die sie zahlen. Dadurch nimmt der Staat zwar viel Geld ein, er muss aber auch viel bezahlen: Zum Beispiel neue Straßen, Krankenhäuser oder das Gehalt der Leute, die für ihn arbeiten - wie zum Beispiel Abgeordnete. Das alles kostet eine Menge Geld. Den Überblick über die Geldeinnahmen und -ausgaben des Staates hat der Finanzminister: Er schreibt jedes Jahr einen Plan, in dem steht, wie viel Geld in den nächsten zwölf Monaten in die Haushaltskasse kommen wird und wie viel für was ausgegeben werden muss. Diesen Haushaltsplan kann sich übrigens jeder Bürger bestellen, um nachzulesen, was der Staat mit den Steuergeldern macht.
Woher kommt das Haushaltsloch?
Das Problem ist allerdings, dass der deutsche Staat seit einigen Jahren mehr Geld ausgibt, als er einnimmt. Seine Haushaltskasse ist also leer – man spricht auch vom 'Haushaltsloch'. Das ist vor allem durch drei Ausgaben entstanden, die einen Großteil der gesamten Einnahmen fressen. Problem Nummer eins: die Rente. Diejenigen, die in Deutschland einen Job haben, zahlen für die alten Menschen, die nicht mehr arbeiten. Das reicht aber nicht mehr aus, denn es gibt immer mehr alte Menschen, die Rente bekommen und immer weniger junge Menschen, die in die Rentenkasse einzahlen können. Deshalb muss der Staat Geld zuschießen.
Deutschland hat Schulden
Problem Nummer zwei ist die Arbeitslosigkeit und die steigende Zahl an Menschen, die nur sehr wenig Geld verdienen. Menschen, die keine Arbeit haben, bekommen vom Staat Arbeitslosengeld. Außerdem gibt er ziemlich viel Geld dafür aus, dass diese Menschen einen neuen Job finden. Auch die so genannten Geringverdiener bekommen Geld vom Staat, weil ihr Lohn häufig nicht zum Leben ausreicht. Aus diesen Gründen musste sich Deutschland in den letzten Jahren viel Geld leihen, also Schulden machen. Diese Schulden sind das dritte Problem. Denn für die Rückzahlung dieses geliehenen Geldes geht ein großer Teil der Einnahmen drauf.
Stand: 23.03.2010, 10:18 Uhr