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Hunger

Afghanische Kinder hocken mit leeren Näpfen in der Hand auf dem Boden.

Kinder sind besonders vom Hunger betroffen, denn nur mit einer gesunden Ernährung können sie sich körperlich und geistig normal entwickeln

Das Gefühl von Hunger kennt jeder: der Magen knurrt und man fühlt sich ein bisschen schlapp. Mit dem Hungergefühl signalisiert uns unser Körper, dass er Energienachschub braucht, um weiterhin funktionieren zu können. Viele Menschen auf der Erde sind aber nicht nur ab und zu hungrig, sondern leiden dauerhaft unter Hunger. Das heißt, dass sie über einen langen Zeitraum nicht genug zu Essen haben. Vor allem in Afrika ist Hunger ein großes Problem, zum Beispiel in der Republik Kongo, in Äthiopien, Uganda und in Somalia. Aber auch in Asien und Lateinamerika hungern viele Menschen. Dazu kommen Regionen, in denen Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen, Dürren oder schwere Stürme Felder und Ernten zerstört haben.

Jeder achte Mensch auf der Welt hungert

Eine Hand tropft eine Vitamingabe in den Mund eines Mädchens.

Jedes Jahr erblinden bis zu 500.000 Kinder, weil in ihrer Nahrung zu wenig Vitamin A enthalten ist. Hilfsorganisationen verteilen deshalb Vitamin-A-Tropfen an Kinder in armen Regionen

Fast eine Milliarde Menschen auf der Welt haben nicht genug zu Essen, um ihren Körper mit ausreichend Kalorien zu versorgen. Noch mehr Menschen leiden an dem so genannten ‚versteckten Hunger’. Sie haben zwar genug zu Essen, ernähren sich aber sehr einseitig, zum Beispiel hauptsächlich von Reis, Mais oder Weizen. Das bedeutet, dass ihnen wichtige Vitamine und Mineralstoffe fehlen, die der Körper braucht, um sich normal zu entwickeln und gesund zu bleiben. Besonders bei Kindern können Unterernährung oder versteckter Hunger schlimme Folgen haben. Sie sind oft zu klein und ihr Immunsystem ist so schwach, dass ihr Körper sich nicht gegen Krankheitserreger wehren kann. Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass alle 10 Sekunden ein Kind an den Folgen von Hunger stirbt.

Warum gibt es Hunger?

Ein Maisfeld steht unter Wasser.

In Pakistan wurden 2010 nach starken Regenfällen ganze Regionen überflutet. Dabei wurden auch die Felder und damit die Ernte zerstört

Der Hunger auf der Welt hat viele Gründe. Eine der Hauptursachen ist Armut. Arme Familien haben nicht genug Geld, um Nahrungsmittel einzukaufen. Dreiviertel der Menschen, die unter Hunger leiden, leben auf dem Land und arbeiten in der Landwirtschaft. Ihre Löhne reichen oft nicht aus, um Lebensmittel einzukaufen. Häufig besitzen sie kein eigenes Land, oder nur kleine Flächen, die nicht ausreichen, um sich selbst zu versorgen. Kriege und Bürgerkriege verschlimmern die Situation. Die betroffenen Menschen müssen von ihren Feldern fliehen, oder die Männer werden als Soldaten eingezogen und können ihr Land nicht bestellen. Durch den Klimawandel kommt es immer häufiger zu Überschwemmungen oder Dürrekatastrophen, die die Ernten ganzer Regionen zerstören. Auch die wachsende Produktion von Biosprit wird für den Hunger in der Welt verantwortlich gemacht: Um Biokraftstoff herzustellen, werden auf riesigen Feldern statt Rüben oder Getreide zum Beispiel Raps-Pflanzen angebaut.

Was kann man gegen den Hunger tun?

Eine Frau pumpt Wasser aus einem Brunnen, dahinter warten Menschen in der Schlange.

Hilfe zur Selbsthilfe: Viele Projekte von Hilfsorganisationen unterstützen Menschen in armen Ländern dabei, ihre Situation selbst verbessern zu können. Dabei helfen zum Beispiel Brunnen, die Menschen, Vieh und Felder mit Wasser versorgen

Nach einer Katastrophe, wie zum Beispiel einem Erdbeben, ist es häufig notwendig, den hungernden Menschen direkt mit Nahrungsmitteln zu helfen. Um die grundlegenden Ursachen von Hunger zu bekämpfen, müssen die Menschen in den betroffen Ländern in die Lage versetzt werden, sich zukünftig selbst versorgen zu können. Zum Beispiel, in dem man Bauern oder der Landbevölkerung Felder überlässt und sie mit Samen, Düngemitteln, Werkzeugen, Wissen und Wasser versorgt. Darüber hinaus müssen die Staaten der Welt bei der Vermeidung von Konflikten und Kriegen noch besser zusammen arbeiten und den Kampf gegen den Klimawandel verstärken. Viele Experten setzen sich außerdem dafür ein, dass die reichen Industriestaaten es den ärmeren Ländern leichter machen, ihre Produkte überall auf der Welt zu verkaufen und damit Geld ins eigene Land zu holen.

Stand: 23.03.2010, 10:39 Uhr

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