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Snowfarming

Skilangläufer trainieren auf künstlichen Schneebahnen.

Bilder wie diese werden durch die Klimakrise immer häufiger: Skifahrer trainieren auf einer Loipe aus Kunstschnee.

In viele Gebieten gibt es immer weniger natürlichen Schnee im Winter – eine schlechte Nachricht für alle Wintersportlerinnen und Wintersportler, deren Wettkämpfe in der Regel draußen und auf Schnee stattfinden. Klimaexpertinnen und -experten sagen voraus, dass sich die Lage in den kommenden Jahren sogar noch verschärfen wird: Es wird höhere Temperaturen und weniger Frost- und Eistage geben. Der zunehmende Niederschlag kommt dann immer häufiger als Regen anstatt als Schnee vom Himmel. Damit die Veranstaltungsorte die Wintersportwettkämpfe trotzdem ausrichten können, betreiben viele von ihnen Snowfarming.

Wie bitte? Snowfarming?

Eine Schneekanone produziert Kunstschnee.

Wenn es draußen kalt genug ist, kann man mit Schneekanonen technischen Schnee produzieren.

Snowfarming heißt übersetzt so viel wie „Anbauen von Schnee“. Dabei werden zum Ende des Winters große Mengen an Schnee künstlich hergestellt. Dieser so genannte technische Schnee wird bis zum Start der nächsten Wintersportsaison in Schneedepots gelagert und dann bei Bedarf auf der Piste verteilt. Technischer Schnee besteht aus Wasser - wie Naturschnee auch. Ist es draußen kalt genug, versprühen Schneekanonen das Wasser in kleinsten Tröpfchen in die Luft, wo sie zu Eiskügelchen gefrieren. Kunstschnee fühlt sich anders an als natürlicher Schnee, der aus Schneekristallen besteht: Er ist dichter und kompakter und eignet sich besonders gut zum Skifahren. Schneekanonen werden im Winter eingesetzt, um Skipisten direkt zu beschneien, aber eben auch um technischen Schnee für den Start der nächsten Wintersportsaison vorzuproduzieren.

Das Problem: Die technische Herstellung von Schnee verbraucht sehr viel Wasser und Strom und ist damit alles andere als umweltfreundlich - auch wenn sich viele Wintersportorte bemühen, einen Teil ihres Stroms klimaneutral zu erzeugen und den Wasserverbrauch gering zu halten.

Der Schnee wird sommerfest gemacht

Schneedepot in Livigno.

In solchen Depots wird der Kunstschnee bis zum Beginn der nächsten Wintersportsaison gelagert.

Damit der vorproduzierte Schnee in den heißen Sommermonaten nicht schmilzt, wird er zu großen Haufen zusammengeschoben und aufwändig verpackt: Verschiedene Schichten aus Sägemehl, Folie, Styroporplatten oder Vlies konservieren den Schnee so bis zum nächsten Winter. Rund 80 Prozent können so erhalten bleiben und im nächsten Winter genutzt werden. Rechtzeitig zum Start der ersten Wettkämpfe wird der Schnee dann auf den Pisten und Strecken verteilt.

Stand: 30.11.2023, 11:02 Uhr

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