Barrierefreiheit

Barrierefreie Toilettenräume sind groß genug, dass man sie auch mit einem Rollstuhl nutzen kann. Sie haben breite Türen, mit dem Rollstuhl unterfahrbare Waschbecken und Haltegriffe an der Toilette. | Bildquelle: WDR | dpa

Barrierefreiheit bedeutet, dass sich Menschen mit einer Behinderung ohne fremde Hilfe in unserer Welt bewegen können. Das ist seit 2002 sogar in einem Gesetz festgeschrieben, dem „Behindertengleichstellungsgesetz“. Barrierefreiheit betrifft zum Beispiel Gebäude, öffentliche Plätze und Verkehrsmittel. Sind ein Haus, ein Park oder ein Bus nur über Stufen erreichbar, sind sie nicht barrierefrei. Denn Menschen, die einen Rollstuhl oder Rollator brauchen, oder mit einem Kinderwagen unterwegs sind, benötigen eine Rampe oder einen Aufzug, um all das ohne Unterstützung nutzen zu können.
Für Menschen, die blind sind oder eine Sehbehinderung haben, gibt es auf Straßen und Plätzen Leitsysteme, die ihnen den Weg weisen. Viele Ampeln machen ein bestimmtes Geräusch, wenn sie grün werden und zeigen so, dass man die Straße gefahrlos überqueren kann. Das sind nur ein paar Beispiele von vielen.

Barrierefreie Informationen

Auch bei Veranstaltungen sollte es eine Übersetzung in Gebärdensprache geben. | Bildquelle: dpa-Zentralbild

Aber nicht nur Orte und Gebäude sollten barrierefrei sein. Genauso gehört dazu, dass sich alle Menschen selbstständig informieren, verständigen und am Alltag teilnehmen können. Dafür benötigen gehörlose Menschen Dolmetschende, die ihnen zum Beispiel Nachrichten oder Filme in Gebärdensprache übersetzen. Gebärdensprache ist eine eigenständige Sprache, die durch Handzeichen, Mimik und Körperhaltung ausgedrückt wird.
Für Menschen, denen es schwerfällt, schwierige Texte zu verstehen, gibt es die Leichte Sprache. Diese „übersetzt“ komplizierte Texte nach bestimmten Regeln, damit sie verständlicher werden. Oft werden Bilder zur Unterstützung eingesetzt.
Und auch Internetseiten und Apps sollten so aufgebaut sein, dass jeder und jede sie selbstständig nutzen kann. Auf Webseiten sollen Bilder zum Beispiel mit Bildbeschreibungen hinterlegt werden. Es gibt Programme z.B. für blinde Menschen, die Texte aus dem Internet oder vom Handy vorlesen.

Nicht überall wird an Barrierefreiheit gedacht

An barrierefreien Orten gibt es Leitsysteme auf dem Boden. | Bildquelle: Ulla Anne Giesen

Im Idealfall wäre unsere Welt komplett barrierefrei – doch die Wirklichkeit sieht leider anders aus. Viele Schulen wurden zum Beispiel zu einer Zeit gebaut, als man noch nicht an Barrierefreiheit gedacht hat. Kinder und Jugendliche, die einen Rollstuhl brauchen, können so viele Schulen nicht besuchen. Auch barrierefreie Spielplätze gibt es nur ganz selten. Doch langsam ändert sich das Bewusstsein, und das ist wichtig und gut so! Denn egal, ob jemand eine Behinderung oder eine Einschränkung hat, niemand sollte sich ausgeschlossen fühlen, sondern überall am Leben teilhaben können.