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Berliner Mauer

Teil der Berliner Mauer mit Graffiti. Im Hintergrund ist das Brandenburger Tor.

Die westberliner Seite der Mauer war mit bunten Graffiti bemalt. Das Brandenburger Tor stand im Ostteil der Stadt.

Die Berliner Mauer war eines der berühmtesten Bauwerke der Welt. 28 Jahre lang trennte sie Westberlin vom Ostteil der Stadt und der Deutschen Demokratischen Republik, kurz DDR. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 schlossen DDR-Grenzpolizisten die Grenzübergänge nach West-Berlin und errichten entlang der Grenze Stacheldrahtzäune. Kurze Zeit später begannen sie mit dem Bau einer 3,60 Meter hohen Mauer, die ganz Westberlin einschloss. Auch die restliche Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland, abgekürzt BRD, und der DDR wurde mit Hilfe von Zäunen geschlossen und ab diesem Zeitpunkt streng bewacht.

Die besondere Lage Berlins

Karte von BRD und DDR mit Grenzverlauf und Berlin.

Berlin lag mitten in der DDR, gehörte aber zur Hälfte zur Bundesrepublik Deutschland.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 wurde Deutschland unter den Siegermächten aufgeteilt. Der westliche Teil wurde von den USA, Frankreich und England kontrolliert, der östliche Teil von der damaligen Sowjetunion. Eine besondere Situation gab es damals in Berlin. Die ehemalige Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde ebenfalls unter den Siegermächten aufgeteilt: Westberlin stand unter der Verwaltung von den USA, Frankreich und England, Ostberlin unter der Kontrolle der Sowjetunion. 1949 wurden aus dem geteilten Deutschland zwei neue Staaten. Das führte zu einer schwierigen Situation für Berlin: Der westliche Stadtteil gehörte nun zur Bundesrepublik Deutschland, lag aber mitten in der DDR.

Warum wurde die Mauer gebaut?

Bewohner Ostberlins springen mit großen Tüten aus dem Fenster eines Wohnhauses und laufen auf Kamera zu.

Vielen Berlinern gelang in den ersten Tagen des Mauerbaus noch die Flucht in den Westen. Dieses Foto wurde am 13. August 1961 aufgenommen.

In den ersten Jahren nach der Gründung von BRD und DDR, blieben die Grenzübergänge zwischen den beiden deutschen Staaten offen. In Berlin lebten zum Beispiel viele Menschen im Ostteil der Stadt, gingen aber jeden Tag zur Arbeit in den Westen. Während es den Menschen in der Bundesrepublik im Lauf der Jahre wieder besser ging und das Land einen Aufschwung erlebte, wurde die wirtschaftliche Situation in der DDR immer schwieriger. Immer mehr Menschen wollten deshalb in der Bundesrepublik leben und wanderten aus der DDR aus. Besonders viele junge und gut ausgebildete Menschen verließen die DDR. Dadurch wurden die Probleme des Landes noch größer. Um zu verhindern, dass immer mehr Bürger in den Westen abwanderten, schloss die DDR-Regierung die Grenze zur Bundesrepublik und riegelte West-Berlin mit einer Mauer ab.

Die bestbewachte Grenze der Welt

Sperranlagen an der Berliner Mauer 1988.

Entlang der Berliner Mauer standen über 300 Kontrolltürme. Damit die Grenze auch nachts kontrolliert werden konnte, war sie immer hell erleuchtet.

Insgesamt hatte die Berliner Mauer eine Länge von 155 Kilometern. Ost-Berlinern und Bürgern der DDR war das Überqueren der Grenze streng verboten. Besucher aus dem Ausland und Bürger der BRD durften aber in die DDR einreisen. Dafür gab es in Berlin einige stark gesicherte Grenzübergänge. Damit auch wirklich niemand fliehen konnte, errichtete die Führung der DDR hinter der Mauer einen 30 bis 100 Meter breiten Sicherheitsstreifen, den so genannten Todesstreifen. Auch dieser Teil der Grenze wurde schwer bewacht und zum Beispiel mit Minen ausgestattet. Die Menschen, die trotzdem versuchten zu fliehen, begaben sich in Lebensgefahr: Die Soldaten, die an der Grenze Wache hielten, hatten den Befehl, auf Flüchtlinge zu schießen. Trotzdem versuchten Tausende in den Westen zu kommen. Wie viele Menschen an der deutschen Grenze gestorben sind, lässt sich nicht genau sagen. Wissenschaftler gehen aber von mindestens 136 Toten alleine an der Berliner Mauer aus. Viele andere wurden bei Fluchtversuchen gefasst und für mehrere Jahre ins Gefängnis gesteckt.

Der Fall der Mauer

Berliner stehen mit der Deutschlandfahne und einem Transparent ‚Deutschland Einig Vaterland’ auf der Berliner Mauer.

In Berlin fand die größte spontane Feier zur Öffnung der Mauer statt. Ein Jahr später schlossen sich die beiden deutschen Staaten wieder zu einem Land zusammen.

Viele DDR-Bürger waren unzufrieden mit der Politik in ihrem Land. Es trauten sich aber nur wenige, ihre Meinung öffentlich zu sagen. Kritik an der Regierung wurde in der DDR nämlich hart bestraft. 1989 kam es schließlich zu großen Demonstrationen, denen sich immer mehr Menschen anschlossen. Zur gleichen Zeit setzten Politiker aus anderen Ländern die DDR-Regierung unter Druck, ihre Grenzen jetzt endlich zu öffnen. Am 9. November 1989 war es so weit: Die DDR-Führung öffnete alle Grenzübergänge nach West-Berlin und zur BRD. In der gleichen Nacht feierten Ost- und Westdeutsche gemeinsam den Fall der Mauer. Die Berliner Mauer wurde abgerissen. Nur wenige Stücke der berüchtigten Grenzanlage wurden zur Erinnerung stehen gelassen.

Stand: 15.03.2024, 10:41 Uhr

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