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Flüchtlinge | Geflüchtete

Frau mit Kind an der Hand läuft über eine Wiese, im Hintergrund sind weitere Menschen zu sehen.

Hoffnung auf ein besseres Leben: Viele Flüchtlinge nehmen eine gefährliche Reise auf sich.

Weltweit befinden sich Millionen Menschen auf der Flucht. Sie verlassen ihre Heimat, weil dort Unruhen oder Kriege herrschen und sie Angst haben, verletzt oder getötet zu werden. Andere Menschen werden zu Flüchtlingen bzw. Geflüchteten, weil sie in ihrem Land keine Arbeit finden, oder nicht genug zu essen haben. Auch nach Deutschland kommen jedes Jahr viele Flüchtlinge. Die Zahlen steigen immer dann stark an, wenn es in einer Region der Welt zu Unruhen oder Bürgerkriegen kommt. In den neunziger Jahren war das zum Beispiel während des so genannten „Balkankonflikts“ der Fall, einer Reihe von Kriegen im ehemaligen Jugoslawien. Auch aus Syrien, wo seit 2011 ein blutiger Bürgerkrieg herrscht, sind viele Menschen nach Europa geflohen. Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 haben viele Tausend Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Heimat verlassen, um in Deutschland und anderen Ländern Schutz zu suchen.

Internationale Regeln für den Schutz von Flüchtlingen

Mann mit Kind auf dem Arm in einem großen Flüchtlingszelt.

Kommen schutzsuchende Flüchtlinge nach Deutschland, werden sie zunächst erstversorgt und dabei oft in Zelten untergebracht.

Mehr als 140 Länder der Erde haben sich freiwillig dazu verpflichtet, Flüchtlinge aufzunehmen. Die Regeln zum Schutz von Flüchtlingen haben sie in einer Vereinbarung aufgeschrieben, der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951. Erweitert wurde sie durch ein Protokoll im Jahr 1967, da die Konvention selbst damals zumeist Flüchtlinge innerhalb Europas nach dem Zweiten Weltkrieg schützen wollte. Mit dem Protokoll wurde die Konvention räumlich und auch zeitlich ausgeweitet.

Fliehen Menschen aus ihrem Land, weil sie wegen ihrer Rasse, Religion, Lebensweise oder ihrer politischen Meinung bedroht werden, nennt man sie "politische Flüchtlinge". Nur diese politischen Flüchtlinge bekommen Asyl, das heißt, sie dürfen für eine bestimmte Zeit in einem anderen Land Schutz suchen. Allen anderen, die ihr Land verlassen haben, um anderswo Arbeit und ein besseres Leben zu finden, droht die Abschiebung. Das bedeutet, dass sie wieder in ihre Heimat zurück gebracht werden.

Asyl oder Abschiebung?

Ein kleiner Globus, ein Asylantrag und das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland liegen auf einem Schreibtisch.

Wenn Flüchtlinge Asyl in Deutschland beantragen wollen, müssen sie dafür jede Menge Papiere ausfüllen und die Gründe ihrer Flucht erklären.

Menschen, die nach Deutschland fliehen, müssen daher beweisen, dass sie ihre Heimat aus politischen Gründen verlassen mussten. Nur dann erhalten sie Asyl und können über mehrere Jahre hier leben und arbeiten. Von 100 Asylbewerbern werden meistens nur ein bis zwei als politische Flüchtlinge anerkannt.

Ob und wie ein Flüchtling in Deutschland anerkannt wird, ist ganz schön kompliziert. Nur ganz wenige Flüchtlinge erhalten die so genannte Asylberechtigung. Deutlich mehr Flüchtlingen wird ihre Flüchtlingseigenschaft nach der Genfer Konvention bestätigt. Das bedeutet, dass auch sie in Deutschland bleiben dürfen, zunächst für drei Jahre, dann wird erneut geprüft. Trifft beides nicht zu, dürfen geflohene Menschen nur dann für eine begrenzte Zeit in Deutschland bleiben, wenn sie beweisen können, dass sie in ihrer Heimat in Lebensgefahr sind. Das nennt man dann „subsidiären Schutz“.

Ein alter Mann und ein Mädchen trinken und essen zwischen vielen anderen Gefluechteten.

Für ukrainische Geflüchtete hat Deutschland Sonderregeln geschaffen. Sie müssen keinen Asylantrag stellen und dürfen relativ schnell in Deutschland arbeiten.

Für viele Flüchtlinge ist diese Situation sehr schwierig, denn sie wissen nicht, ob und wie lange sie in Deutschland bleiben dürfen. So können sie ihre Zukunft nur sehr schwer planen.

Stand: 18.09.2023, 14:14 Uhr

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