Am 12.02.2017 wurde Frank Walter Steinmeier zum neuen Bundespräsidenten gewählt.
Der Bundespräsident in Deutschland heißt Frank-Walter Steinmeier. Er ist das deutsche Staatsoberhaupt. Das heißt: Er vertritt Deutschland auf der ganzen Welt. Er besucht zum Beispiel andere Länder und spricht mit ihren Regierungschefs. Anders als der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin hat er aber nicht so viel mit der aktuellen Politik zu tun. Seine Aufgabe ist vielmehr, Deutschland bei wichtigen Treffen mit ausländischen Politikern zu vertreten, man sagt auch: er repräsentiert Deutschland. Er hat also ganz schön viel zu tun. Seine vielen Gäste empfängt er meistens in Berlin, im Schloss Bellevue. Dort hat er seinen Amtssitz. Wenn Deutschland mit anderen Ländern Verträge abschließt, dann unterschreibt er sie im Namen Deutschlands.
Welche Aufgaben hat der Bundespräsident?
Der Bundespräsident trifft Politiker aus aller Welt.
Der Bundespräsident hat noch andere Aufgaben. Er ernennt den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin und die Bundesminister und -Bundesministerinnen nachdem sie gewählt wurden. Und er ist der Letzte, der noch mal über ein Gesetz liest, bevor es in Kraft tritt. Denn erst wenn der Bundespräsident es unterzeichnet hat, ist ein Gesetz gültig. Außerdem verleiht er Orden und Ehrenzeichen an Leute, die es wegen ihrer besonderen Leistungen verdient haben. Und er hält öffentliche Reden, in denen er die Menschen auf wichtige Dinge aufmerksam machen möchte. Darum muss ein Bundespräsident - oder in Zukunft eine Bundespräsidentin - gut reden können.
Wie wird man Bundespräsident?
Christian Wulff war von 2010 bis Anfang 2012 deutscher Bundespräsident. Das Foto zeigt ihn bei seiner Vereidigung
Um Bundespräsident oder Bundespräsidentin werden zu können, muss man deutscher Staatsbürger und mindestens 40 Jahre alt sein. Außerdem muss man das Wahlrecht besitzen, also bei politischen Wahlen in Deutschland mitmachen dürfen. Und man darf keinen anderen Beruf haben und kein anderes politisches Amt ausüben. Diese Voraussetzungen erfüllen viele Deutsche, aber trotzdem kann sich nicht einfach jeder oder jede von ihnen zur Wahl stellen: Die Kandidatinnen und Kandidaten werden von den großen Parteien, wie CDU und SPD, vorgeschlagen. Gewählt wird der Bundespräsident oder die Bundespräsidentin von der Bundesversammlung - das sind mehr als 1200 Wählerinnen und Wähler: Politiker, aber auch Menschen aus dem Volk. Alle fünf Jahre stehen die Wahlen für einen neuen Bundespräsidenten oder eine neue Bundespräsidentin an - allerdings kann der alte Präsident auch einmal wiedergewählt werden. Bisher wurde noch nie eine Frau zur Bundespräsidentin gewählt.
Kann der Bundespräsident sein Amt verlieren?
Horst Köhler war sechs Jahre lang Bundespräsident - bis er Mai 2010 zurück trat
Ein Bundespräsident kann nicht abgewählt werden. Seine Amtszeit endet entweder fünf Jahre nach seiner Wahl, oder wenn er freiwillig von seinem Amt zurücktritt. Das haben bisher drei deutsche Bundespräsidenten getan: Heinrich Lübke 1968, Horst Köhler 2010 und Christian Wulff 2012.
Bundespräsidentenwahl 2022
Am 13. Februar 2022 wurde Frank-Walter Steinmeier wieder zum Bundespräsidenten gewählt. Er ist bereits seit 2017 Bundespräsident. Es ist also seine zweite Amtszeit. Deshalb kann er bei der nächsten Bundespräsidentenwahl nicht mehr gewählt werden. Steinmeier ist der Nachfolger von Joachim Gauck und ist eigentlich in der SPD. Weil Bundespräsidenten aber in keiner Partei sein dürfen, ist seine Parteimitgliedschaft gerade pausiert. Bevor er Bundespräsident wurde, war er schonmal Vizekanzler, SPD-Bundesfraktionsvorsitzender, SPD-Kanzlerkandidat und Bundesaußenminister. Das nächste Mal wird der Bundespräsident oder die Bundespräsidentin spätestens im Jahr 2027 gewählt.
Stand: 08.11.2024, 11:38 Uhr