Mehr Geld für weniger Dinge: Viele Menschen merken die Inflation beim Einkaufen.
Als Hyperinflation wird eine extreme Preissteigerung bei Waren und Dienstleistungen bezeichnet. Schon eine normale Inflation bedeutet, dass das Geld weniger wert ist. Denn wenn beispielsweise Lebensmittel, Strom oder der Besuch im Schwimmbad immer teurer werden, die Löhne und Gehälter aber gleich bleiben, können sich die Menschen weniger für ihr Geld leisten.
Ein leichter Preisanstieg ist normal
In selten Fällen schießen die Preise so unkontrolliert in die Höhe, dass aus einer Inflation eine Hyperinflation wird. Wirtschaftsexpert:innen sprechen in der Regel von einer Hyperinflation, wenn Preise jeden Monat im Schnitt um die Hälfte und mehr steigen. Das würde bedeuten: Für eine Portion Pommes, die im Januar 4 Euro kostet, müsste man im Februar bereist 6 Euro zahlen, im März ganze 9 Euro, und so weiter.
Die letzte Hyperinflation hat Deutschland 1923 erlebt
Die Menschen mussten die Geldscheine zum Teil in Schubkarren und riesigen Kisten transportieren.
Bei uns gab es die letzte Hyperinflation 1923 nach dem ersten Weltkrieg. Deutschland hatte den Krieg verloren und war pleite. Um die Kriegsschulden zu zahlen, wurde sehr viel Geld gedruckt und dadurch begann ein Teufelskreis. Immer mehr Geld war bald immer weniger wert. Wer seinen Lohn nicht direkt wieder ausgab, konnte sich schon Tage, manchmal Stunden später, kaum mehr etwas davon kaufen.
Ein Ei für 320 Milliarden Mark
Am 1. November 1923 kostete ein Brot in Deutschland eine Billion Reichsmark. Die Reichsmark wurde 1948, nach dem 2. Weltkrieg, von der D-Mark abgelöst.
Im Juni 1923 kostete in Berlin zum Beispiel ein einziges Ei 800 Mark. Ein halbes Jahr später kostete es 320 Milliarden Mark! Auf dem Höhepunkt der Inflation wurde im November 1923 eine neue Währung geschaffen. Erst die Rentenmark und ab Oktober 1924 zusätzlich die Reichsmark. Die alte Währung wurde abgeschafft und Deutschland war wieder zahlungsfähig.
Stand: 06.08.2022, 08:40 Uhr