Im Süden grenzt Katar an Saudi-Arabien und ist sonst nur von Meer - dem Persischen Golf - umgeben.
Katar liegt auf der Arabischen Halbinsel, die zu Asien gehört. Es ist ein sehr kleines Land, kleiner als das deutsche Bundesland Thüringen. Nur etwa 2,9 Millionen Menschen leben dort. Trotzdem gilt Katar als eines der reichsten Länder der Welt. Das liegt vor allem daran, dass es sehr viele Erdölquellen und Gasreserven besitzt.
Muslimische Monarchie
Die meisten Katarer leben in der Hauptstadt Doha.
Katar ist eine Monarchie mit einem Emir als alleinigem Herrscher. Die Staatsreligion ist der Islam, der in Katar sehr streng ausgelegt wird. Das ist ein Grund, warum Frauen und Männer dort nicht gleichberechtigt sind. Frauen dürfen zum Beispiel ohne die Erlaubnis ihres Vaters oder Bruders nicht heiraten oder einen bestimmten Beruf ausüben. Außerdem ist Homosexualität verboten, also dass ein Mann einen Mann oder eine Frau eine Frau liebt. Wer sich offen homosexuell zeigt, kann dafür sogar ins Gefängnis kommen. Besonders wenig Rechte haben außerdem die vielen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter aus dem Ausland. Neun von zehn Menschen in Katar gehören dazu. Viele von ihnen kommen aus Ländern wie Nepal, Bangladesch und Indien. Sie leben und arbeiten in Katar unter sehr schlechten Bedingungen – zum Beispiel auf den vielen Baustellen für WM-Stadien, Hotels und U-Bahnen. Die Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter werden nicht vom allgemeinen Arbeitsrecht in Katar geschützt. Bis vor Kurzem galt für sie noch das Kafala-System. Das erlaubte ihren Arbeitgebern, in vielen Dingen über sie zu bestimmen. Menschenrechtsorganisationen aber auch Fußballfans bezeichnen das als moderne Sklaverei. Seit 2020 behauptet die katarische Regierung, dass das Kafala-System abgeschafft wurde. Viele Experten widersprechen dem allerdings.
Fußball-WM 2022 in Katar
Das 'Stadium 974' steht direkt am Wasser. In ihm wurden unter anderem 974 Schiffscontainer verbaut.
Im Jahr 2010 hat der Fußballweltverband FIFA entschieden, dass die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2022 in Katar stattfinden soll, obwohl sich auch andere Länder als Austragungsort beworben hatten. An dieser Entscheidung gab es seitdem viel Kritik. In Katar werden Menschenrechte verletzt, es gibt keine Fußballkultur und schon allein aufgrund des Klimas eignet sich das Land nicht wirklich als Austragungsort. Katar zählt zu den trockensten Ländern der Welt und besteht fast nur aus Wüste. Im Sommer ist es dort extrem heiß. Deswegen hat die FIFA später beschlossen, die WM erstmalig im Winter auszutragen. Aber selbst dann ist es in Katar noch sehr heiß! Deshalb wurden nun fast alle WM-Stadien mit Klimaanlagen ausgestattet. So können sie mit großem Energieaufwand heruntergekühlt werden. Das kritisieren Klimaschützer. Kritik gibt es außerdem daran, dass die Stadien nur für die WM gebaut wurden. Große Vereine, die sie anschließend nutzen könnten, gibt es in Katar nämlich nicht.
Stand: 14.11.2022, 13:51 Uhr