Seit mehr als 140 Jahren sammeln Forscherinnen und Forscher Daten über unser Klima und schreiben auf, wie warm oder kalt es in einer bestimmten Jahreszeit ist. Dabei haben sie festgestellt, dass die letzten acht Jahre die wärmsten seit Beginn ihrer Messungen sind. In Analysen haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler außerdem gezeigt, dass wir in den wärmsten Zeiten seit über 1.000 oder sogar 2.000 Jahren leben.
Wir Menschen sind schuld am Klimawandel
Fast alle Klimaforscherinnen und -forscher sind sich einig, dass wir Menschen vor allem für die gegenwärtige Erderwärmung verantwortlich sind. Durch die Art und Weise wie wir Strom erzeugen, wie wir heizen, essen, uns fortbewegen oder uns kleiden, entstehen nämlich große Mengen unsichtbarer Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid, Methan oder Lachgas. Gelangen sie in die Atmosphäre, verstärken sie den natürlichen Treibhauseffekt und die Temperatur auf unserer Erde steigt an. Seit Beginn der Industrialisierung vor rund 250 Jahren produzieren wir Menschen besonders viele Treibhausgase durch die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl, die Abholzung von Wäldern und die Massentierhaltung. Die durchschnittliche Temperatur unserer Erde ist seitdem schon um etwa 1,1 °C angestiegen und wird sich noch weiter erhöhen. Wie stark, hängt vor allem davon ab, wie viele Treibhausgase wir noch ausstoßen werden.
Der Klimawandel macht Naturkatastrophen wahrscheinlicher
Dass unser Klima sich verändert, hat Folgen: Zum Beispiel schmelzen die Eisschilde in den Polarregionen. Unter anderem dadurch ist der Meeresspiegel in den letzten dreißig Jahren bereits um fast zehn Zentimeter angestiegen. Schmilzt noch mehr Eis, könnten ganze Küsten oder Inseln überflutet werden und Millionen Menschen ihr Zuhause und Tiere ihren Lebensraum verlieren. Auch das wärmer gewordene Meerwasser lässt den Meeresspiegel ansteigen, weil sich warmes Wasser ausdehnt.
Die Meereserwärmung hat außerdem Einfluss auf tropische Wirbelstürme und führt dazu, dass gerade die starken Stürme zunehmen. Tropische Wirbelstürme entstehen nämlich über dem Meer, wenn das Wasser dort mindestens 26 Grad warm ist. Steigt die Temperatur, steht ihnen mehr Energie zur Verfügung. Weil auch andere Naturkatastrophen wie zum Beispiel Dürren oder Überschwemmungen durch den Klimawandel häufiger auftreten und große Schäden verursachen, spricht man auch von einer Klimakrise.
Die Klimakrise ist ungerecht
Länder des sogenannten globalen Südens stoßen im Allgemeinen nur wenig Treibhausgase aus. Dazu gehören vor allem Länder in Afrika, Mittel- und Südamerika oder Asien, die im Vergleich mit europäischen Ländern wie Deutschland wirtschaftlich benachteiligt sind. Obwohl sie vergleichsweise wenig Schuld an der Erderwärmung tragen, sind die Menschen im globalen Süden besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen: Wetterextreme wie tropische Wirbelstürme verstärken sich dort, die Länder verfügen aber nicht über genug Geld, um ihre Lebensräume ausreichend vor Naturkatarstrophen zu schützen. Viele Menschen fordern deshalb Klimagerechtigkeit. Sie finden, dass Länder wie Deutschland, die zu den Hauptverursachern des Klimawandels gehören, ärmeren Ländern helfen sollten, besser mit den Folgen der Erderwärmung umzugehen. Und dass sie für die Schäden bezahlen sollten, die die Klimakrise in diesen Ländern verursacht.
Was kann die Politik tun?
Auf der Weltklimakonferenz in Paris haben sich 2015 fast alle Länder der Welt dazu verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, die unser Klima schützen und die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst auf 1,5 °C, beschränken sollen. Die meisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sagen aber, dass die Maßnahmen noch nicht ausreichen und dass es strengere Regeln geben sollte, an die sich alle Mitgliedsstaaten halten müssen. Vielen Ländern ist Klimaschutz aktuell zu teuer oder zu umständlich, weswegen sie weiterhin jede Menge Treibhausgase ausstoßen. Damit sich die Klimakrise nicht weiter verschärft, ist es aber wichtig, dass die Menschheit schnell handelt und alle Länder zusammenarbeiten.