Das Wort "Koalition" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Vereinigung" oder "Bündnis". In der Politik ist eine Koalition ein Bündnis von Parteien in einem Parlament, wie zum Beispiel im Bundestag. Denn um alleine die Regierung stellen zu können, müsste eine Partei dort mehr als die Hälfte aller Sitze haben. Bei Wahlen bekommt eine einzelne Partei aber selten mehr als die Hälfte aller Stimmen. Um eine Mehrheit im Parlament zu bekommen, müssen sich Parteien zusammentun, also verbünden.
Wie entsteht eine Koalition?
Die Partei, die bei einer Wahl die meisten Stimmen bekommen hat, lädt andere Parteien zu so genannten Koalitionsverhandlungen ein. Dort sprechen sie über ihre politischen Ideen und Ziele. Danach wählt die Siegerpartei eine oder mehrere andere Parteien als Koalitionspartner aus. In einem Koalitionsvertrag schreiben sie dann auf, was sie in der Zeit bis zur nächsten Wahl zusammen erreichen wollen und welche neuen Gesetze es geben soll.
Die Koalition stellt die Regierung
Durch ihre gemeinsame Mehrheit können die Koalitionspartner im Bundestag alle Abstimmungen gewinnen. Man nennt sie deswegen auch Regierungskoalition. Sie können entscheiden, wer regiert: Sie stellen den Kanzler oder die Kanzlerin und auch die Minister und Ministerinnen im Kabinett. Welche Partei welchen Ministerposten bekommt, besprechen die Koalitionspartner schon in ihren Verhandlungen. Nach den Bundestagswahlen 2021 unterschrieben SPD, Bündnis 90 | Die Grünen und die FDP einen Koalitionsvertrag. Anfang November 2024 schied die FDP vorzeitig aus der Regierung aus, die seitdem von SPD und Bündnis 90 | Die Grünen fortgeführt wird.