Manchen Kindern fällt das Lesen und Schreiben schwerer als anderen
„Legasthenie“ – was für ein kniffliges Fremdwort! Es ist nicht nur schwer zu lesen, sondern auch schwer zu schreiben.
Das komplizierte Wort steht für eine Lese-Rechtschreib-Störung. Betroffenen fällt es nämlich schwer, Buchstaben richtig zu unterscheiden und zusammenzusetzen. Wie Legasthenie entsteht, ist noch nicht ganz erforscht. Ärzte glauben aber, dass es verschiedene Ursachen dafür gibt. Zum einen kann Legasthenie genetisch sein – das heißt, sie wird von den Eltern vererbt. Sie kann aber auch entstehen, wenn man nicht richtig hören oder sehen kann, also die Wahrnehmung gestört ist. Oder wenn man beim Lesen- und Schreibenlernen nicht richtig unterstützt wird und es sich falsch aneignet.
Mit mangelnder Intelligenz oder Faulheit hat Legasthenie nichts zu tun
Wer ständig Fehler macht, hat oft keinen Spaß an der Schule
Betroffene Kinder empfinden die Schule oft als belastend. Kein Wunder: Was anderen leichtfällt, müssen sie sich hart erarbeiten. Und weil der Lernstoff in der Schule vor allem übers Lesen und Schreiben vermittelt wird, haben sie nicht nur in Deutsch Nachteile, sondern auch in vielen anderen Fächern. Dadurch geht vielen der Spaß am Lernen verloren.
Kinder, die besonders große Schwierigkeiten im Lesen oder bei der Rechtschreibung haben, können einen „Nachteilsausgleich“ bekommen. Klingt kompliziert, bedeutet aber eigentlich nur, dass die Kinder die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Sie bekommen zum Beispiel mehr Zeit für eine Klassenarbeit, weil sie langsamer lesen und schreiben. Oder ihre Rechtschreibung wird in Deutsch und anderen Fächern nicht benotet. Das nennt sich dann Notenschutz. So sollen alle Kinder in der Schule die gleichen Chancen erhalten.
Um einen offiziellen Nachteilsausgleich zu bekommen, muss ein*e Kinder- und Jugendpsychiater*in oder ein*e Psychotherapeut*in eine Lese- oder Rechtschreibstörung bescheinigen.
Stand: 30.01.2020, 11:04 Uhr