Der ph-Wert von Meerwasser liegt ungefähr bei 8.
Unsere Meere werden immer saurer – dieses Phänomen nennt man Ozeanversauerung. Mit „saurem“ Meerwasser ist aber nicht der Geschmack des Wassers gemeint – Meerwasser schmeckt immer noch salzig – sondern damit ist gemeint, dass der pH-Wert des Meerwassers immer weiter sinkt. Den pH-Wert misst man auf einer Skala von 0 bis 14. Er gibt an, wie sauer eine Flüssigkeit ist. Je niedriger der pH-Wert, also je näher er an 0 liegt, desto saurer ist die Flüssigkeit. Zitronenlimo ist zum Beispiel sehr sauer. Das Gegenteil von sauer nennt man „basisch“. Seifenwasser hat zum Beispiel einen hohen pH-Wert und ist somit basisch. Der pH-Wert von Meerwasser liegt eigentlich im neutralen Bereich, also etwa in der Mitte der Skala zwischen sauer und basisch. In den letzten Jahrzehnten ist der pH-Wert des Meerwassers allerdings immer weiter in Richtung saurer Bereich gesunken. Deshalb spricht man von der „Versauerung“ unserer Ozeane.
Schuld ist CO2
Je mehr Kohlendioxid wir produzieren, desto mehr nehmen unsere Meere auf und desto saurer werden sie
Schuld an der Ozeanversauerung ist CO2. CO2 – auch Kohlendioxid genannt – ist ein Gas, das in unserer Luft vorkommt und eigentlich nicht schädlich ist. Aber nur, solange es nicht zu viel davon gibt. Und genau da liegt das Problem. CO2 entsteht zum Beispiel durch die Abgase von Flugzeugen, Autos, oder Fabriken. Und da wir Menschen immer mehr Transportmittel nutzen und immer mehr Fabriken bauen, landet eben auch immer mehr CO2 in der Luft. Ein großer Teil davon dringt in unsere Meere ein. Im Wasser wird CO2 zu Kohlensäure und die macht unsere Meere sauer, d.h. der ph-Wert des Wassers sinkt immer weiter in den sauren Bereich.
Was sind die Folgen?
Je saurer das Wasser, desto brüchiger wird der Kalkmantel von Korallen
Das saurer werdende Meerwasser hat Einfluss auf alle Lebewesen im Ozean. Manche Lebewesen fühlen sich bei saurem Wasser wohler, so zum Beispiel der Blasentang. Diese Alge wächst bei saurerem Wasser schneller und wird größer. Viele andere Lebewesen aber leiden unter dem saureren Meerwasser – besonders Tiere und Pflanzen mit einem Kalkskelett. Dazu gehören zum Beispiel Korallen, Muscheln oder auch Kalkalgen. In saurem Wasser gibt es zu wenig Kalk und den benötigen diese Lebewesen dringend zum Bau ihrer Skelette. Je saurer das Wasser ist, desto schlechter wachsen sie. Und das hat auch Auswirkungen auf viele andere Tiere im Ozean, denn die kleinen Lebewesen wie Korallen und Algen sind Futter für größere Tiere. Können die kleinen Tiere nicht mehr richtig wachsen oder sterben vielleicht sogar, dann finden auch größere Tiere wie Fische oder Vögel keine Nahrung mehr. Das Gleichgewicht der Unterwasserwelt wird gestört. Welche Auswirkungen die Ozeanversauerung in Zukunft ganz genau haben wird, können Forscher heute noch nicht sagen. Aber sie sind sich sicher: Wenn wir weiterhin so viel CO2 produzieren, verändern wir die Lebensgemeinschaft unter Wasser unwiderruflich.
Stand: 10.06.2023, 16:45 Uhr