Dieses Verbot sieht man heute viel häufiger als früher.
Raucher sind auf dem Rückzug: Sie müssen sich in Raucherräume und -kabinen zwängen oder gleich ganz vor die Tür gehen, denn Rauchen ist an vielen Orten nicht mehr erlaubt. Auf diese Weise sollen Nichtraucher vor den Gefahren des Tabakqualms geschützt werden. Rauchverbote gibt es beispielsweise in Krankenhäusern, Museen, Diskotheken, Ämtern oder Gaststätten – allerdings sind die genauen Regelungen dazu von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Ein Beispiel: Während in einigen Bundesländern das Rauchen in allen Gaststätten komplett verboten ist, darf es in anderen Bundesländern abgetrennte Raucherräume geben oder sogar extra Raucherlokale. Grundsätzlich und überall rauchfrei sind aber beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel und Schulgebäude.
Gelten die Rauchverbote auch für E-Zigaretten?
Auch durch das Verdampfen von Flüssigkeiten in E-Zigaretten gelangen viele bedenklichen Substanzen in die Luft, die die Menschen in der Nähe gefährden können. Deshalb dürfen an Orten, an denen ein Rauchverbot für Zigaretten gilt, auch keine Vapes oder E-Zigaretten geraucht werden.
Kinder und Jugendliche schützen
Derzeit in Diskussion: ein Rauchverbot im Auto wenn Kinder dabei sind .
Die Rauchverbote haben sich erst mit der Zeit entwickelt. Eure Eltern und Großeltern erinnern sich bestimmt noch daran, dass es früher ganz normal war, dass in öffentlichen Gebäuden oder am Arbeitsplatz geraucht wurde – egal ob Nichtraucher davon beeinträchtigt waren oder nicht. Seitdem hat sich aber einiges getan und der Nichtraucherschutz spielt in den Gesetzen inzwischen eine viel wichtigere Rolle. Auch das Jugendschutzgesetz wurde verschärft, damit Kinder und Jugendliche möglichst nicht zu Rauchern werden. Seit 2007 dürfen Tabakwaren an Jugendliche unter 18 nicht mehr verkauft werden. Vorher lag die Altersgrenze bei 16 Jahren. Sogar für noch jüngere Kinder und Jugendliche war es früher ziemlich einfach, an Zigaretten zu kommen: An Automaten gab es nämlich keine Alterskontrolle. Es genügte, einfach das Geld einzuwerfen.
Heilender Tabak?
Den Ureinwohnern Amerikas war Tabak wohl schon seit Jahrtausenden bekannt.
Die ersten Tabakverbote in Europa gab es übrigens schon im 17. Jahrhundert. Damals verbreitete sich der Tabak gerade bei uns nachdem er aus Amerika eingeführt worden war. Der Seefahrer Christoph Columbus und seine Gefährten hatten ihn als erste Europäer bei den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents kennengelernt. Der Hauptgrund für die frühen Rauchverbote war nicht die gesundheitsschädliche Wirkung. Im Gegenteil: Früher hielten die Menschen Tabak für ein Heilmittel. Weil Häuser damals jedoch vor allem aus Holz gebaut wurden, bedeutete das Rauchen einfach eine zu große Feuergefahr. Geistliche lehnten den Tabak außerdem als Kraut des Teufels ab, der in die Raucher fahre und höllischen Rauch ausstoße.
Aufklären statt verbieten
Das Nikotin in Zigaretten ist giftig und macht abhängig.
Trotzdem verbreitete sich das Rauchen immer weiter. Weil generelle Verbote nicht wirkten, wurden sie schließlich wieder aufgehoben. Tabakwaren wurden zu einem billigen und beliebten Genussmittel in allen Bevölkerungsschichten. Erst im 20. Jahrhundert führten Fortschritte in Forschung und Medizin dazu, dass den Menschen die Gesundheitsgefahren des Rauchens bewusster wurden. Mittlerweile gilt Tabak auch nicht mehr als harmloses Genussmittel wie Schokolade, sondern als Droge, die abhängig macht. Ein generelles Rauchverbot planen die Politiker in Deutschland trotzdem nicht. Rauchen gilt als private Entscheidung, in die nicht eingegriffen werden soll. Stattdessen setzen die Politiker eher darauf, über die Risiken des Rauchens aufzuklären, damit in Zukunft weniger Menschen damit anfangen.
Stand: 10.11.2023, 12:47 Uhr