Im November 2024 gewann Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten. Im Januar 2025 übernimmt er das Amt von seinem Vorgänger Joe Biden.
Alle vier Jahre wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Und zwar immer am Dienstag nach dem ersten Montag im November. In den USA leben viele religiöse Gruppen, denen der Sonntag heilig ist – deshalb entschied man sich gegen den Sonntag als Wahltag. Und da die USA ein großes Land sind, kann der Weg zum nächsten Wahllokal sehr weit und umständlich sein. Früher, als es noch keine Autos und Flugzeuge gab, konnte die Reise ins Wahllokal schon mal mehrere Tage dauern. Deshalb kamen auch die Tage vor und nach dem Sonntag – also der Samstag und der Montag – nicht als Wahltag in Frage. Denn dann wäre man am Sonntag vielleicht noch nicht wieder zu Hause gewesen, oder man hätte schon zum Wahllokal aufbrechen müssen. Also entschied man sich für den Dienstag.
Das Wahlsystem
Die Karte der USA zeigt, welche Partei bei der Wahl 2024 welche Bundesstaaten gewinnen konnte. Rot bedeutet, die Republikaner haben die meisten Stimmen bekommen, blau steht für den Sieg der Demokraten.
In den USA dürfen alle amerikanischen Staatsbürger und Staatsbürgerinnen, die 18 Jahre oder älter sind, zur Wahl gehen. Also ähnlich wie bei der Bundestagswahl in Deutschland. Allerdings ist das Wahlsystem in den USA ganz anders als bei uns. Gewählt wird in den USA nämlich nicht direkt sondern indirekt. Das heißt, dass der US-Präsident - oder in Zukunft vielleicht auch die US-Präsidentin - nicht direkt von den Bürgern gewählt wird, sondern von Wahlmännern. Diese Wahlmänner – von denen übrigens auch einige Frauen sind – wählen im Auftrag der Bürgerinnen und Bürger den Präsidenten. Und zwar für den jeweiligen Bundesstaat.
Je mehr Einwohner, desto mehr Wahlmänner
In den USA geben die meisten Wählerinnen und Wähler ihre Stimme über solche Wahlcomputer ab.
Die USA – also die Vereinigten Staaten von Amerika – bestehen nämlich aus 50 einzelnen Staaten, wie zum Beispiel Alaska, Kalifornien oder Texas. Wie viele Wahlmänner und Wahlfrauen ein Bundesstaat hat, hängt von der Anzahl seiner Einwohner ab: Kalifornien hat zum Beispiel 55 Wahlmänner und -frauen, Montana oder South Dakota haben dagegen nur 3. Am Wahltag dürfen zunächst alle erwachsenen Staatsbürger entscheiden, wen sie lieber als Präsidenten oder als Präsidentin hätten. Und geben dementsprechend ihre Stimme ab. Diese Wählerstimmen werden innerhalb eines Bundesstaates ausgewertet – und der Kandidat oder die Kandidatin mit den meisten Wählerstimmen, gewinnt dann sozusagen den ganzen den Bundesstaat. Das bedeutet, alle Wahlmänner und -frauen dieses Bundesstaates müssen den oder die Gewinnerin wählen, auch wenn das Wahlergebnis eigentlich sehr knapp ist. Angenommen ein Kandidat bekommt 49 Prozent der Wählerstimmen und seine Gegnerin 51 Prozent – Obwohl beide Kandidaten also fast gleich viele Stimmen gewonnen haben, kann nur einer Gewinner des Staates werden und er oder sie bekommt alle Wahlmännerstimmen Die Stimmen für den Gegenkandidaten oder die Gegenkandidatin sind damit verloren.
The Loser takes it all?
Durch dieses Wahlsystem kann es tatsächlich passieren, dass am Ende der Kandidat mit den wenigsten Stimmen gewinnt. Etwa, wenn folgendes fiktives Beispiel eintritt: In drei Bundesstaaten, denen jeweils ein Wahlmann zugeordnet ist, wird gewählt. In jedem Staat wählen 100 Menschen. In Staat 1 stimmen 60 für Kandidat X, 40 für Kandidat Y. In Staat 2 ebenfalls. In Staat drei wählen nur 10 Leute Kandidat X und 90 Kandidat Y. Damit hat X insgesamt 130 Stimmen bekommen und Y 170. Aber das ist egal, denn X ist in zwei Bundesstaaten Sieger geworden und somit stimmen am Ende zwei von drei Wahlmännern für ihn. Passiert ist sowas in der Geschichte der USA bislang fünfmal, zuletzt bei der Wahl 2016 zugunsten von Donald Trump.
Die Präsidentschaftswahlen 2024
Im Präsidentschaftswahlkampf 2024 trat die Demokratin Kamala Harris gegen den Republikaner Donald Trump an. Bei der Wahl am 05. November 2024 konnte sich Donald Trump klar gegen seine Herausforderin durchsetzen. Trump, der die USA bereits zwischen 2017 und 2021 regiert hat, tritt seine zweite Amtszeit im Januar 2025 an.
Stand: 06.11.2024, 12:46 Uhr