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Plastiktüten

Plastiktüten hängen in Zaun.

Plastiktüten werden häufig nur einmal verwendet und achtlos weggeworfen.

Egal, ob Hose, Buch oder Obst – bis vor ein paar Jahren gab es bei jedem Einkauf eine Plastiktüte kostenlos dazu. So wurden in Deutschland pro Jahr etwa 6 Milliarden Plastiktüten verbraucht! In manchen Ländern waren es sogar noch mehr.
2015 einigten sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union auf eine Richtlinie, mit deren Hilfe der Plastiktütenverbrauch innerhalb von 10 Jahren stark gesenkt werden soll. Denn: Plastiktüten sind ein großes Problem für unsere Umwelt.

Wenn Plastiktüten zum Umweltproblem werden

Plastikmüll, der an Strand angeschwemmt wurde.

Viele Tiere müssen sterben, weil sie Plastik mit Nahrung verwechseln, oder sich in dem Müll verheddern.

Viele Plastiktüten werden nur einmal verwendet und landen nach dem Gebrauch nicht im Mülleimer, sondern in der Natur - unter anderem in Flüssen, Seen und Meeren. Das Problem: Tiere, wie Wasservögel, Fische und andere Meerestiere können sich darin verheddern, sich daran verletzen oder sogar sterben. Außerdem dauert es Jahre bis weggeworfene Plastiktüten verschwinden. Plastik verrottet nämlich nicht einfach wie ein Apfel, sondern zerfällt in ganz kleine Teile, die bis zu 100 Jahre bestehen können. In vielen Gewässern der Erde schwimmen unzählige dieser winzigen Plastikteilchen rum. Und auch in den Böden findet sich immer mehr so genanntes Mikroplastik. Wenn Tiere die Teilchen mit Futter verwechseln und sie fressen, können sie krank werden und sterben. Landen solche Meeresbewohner bei uns Menschen auf dem Teller, nehmen auch wir Plastikteilchen in unseren Körper auf.

Was tut die Politik gegen die Tütenflut?

Hand hält Plastiktüte mit Gehacktem über Frischetheke.

Aus Hygienegründen dürfen auch Fleisch und Wurst weiterhin in dünnen Plastikbeuteln verpackt werden.

Um die Richtlinie der Europäischen Union bis 2025 umzusetzen, einigten sich in Deutschland die Regierung und Händler darauf, Plastiktüten an den Kassen nur noch kostenpflichtig abzugeben. Seit 2017 kostete eine Einweg-Plastiktüte zum Beispiel an Supermarktkassen zwischen 10 und 20 Cent. Seit dem 1. Januar 2022 dürfen Händler gar keine Einweg-Plastiktüten mehr verkaufen. Auch dann nicht, wenn sie aus so genanntem Bio-Plastik bestehen.
Von dieser Regelung ausgenommen sind sehr leichte Plastiktüten, mit denen zum Beispiel loses Obst oder Gemüse eingepackt werden kann. Auch stabile Tragetaschen aus Kunststoff, die man häufig wieder verwenden kann, fallen nicht unter das Verbot.

Alternativen zur Plastiktüte

Hände halten zwei Jutebeutel mit Aufschrift Jute statt Plastik.

Wenn wir Baumwollbeutel oder Jutetaschen immer wieder verwenden, sind diese eine gute Alternative zu Plastiktüten.

Auch Papiertüten werden häufig nur einmal verwendet. Deshalb sind sie keine besonders gute Alternative zu Plastiktüten. Im Gegensatz zu Plastik verrottet Papier aber sehr schnell, wenn es in der Umwelt landet. Schon nach einem Monat ist eine Papiertüte verschwunden. Noch umweltfreundlicher können Baumwollbeutel sein. Diese lassen sich immer wieder benutzen, sind extrem reißfest und stabil. Doch gerade weil Baumwollbeutel so stabil sind, ist ihre Herstellung sehr aufwändig und belastet auch die Umwelt. Der Anbau von Baumwolle verbraucht nämlich viel Wasser und umweltschädliche Düngemittel. Deshalb muss man eine Baumwolltragetasche mindestens 20 Mal wiederverwenden, damit sie im Vergleich zur Plastik- und Papiertüte die Nase vorn hat. Egal, welche Art von Tüte man wählt - Der Umwelt zu liebe sollte man darauf achten, sie so oft wie möglich wieder zu verwenden oder gleich eigene Rucksäcke, Körbe oder Taschen mit zum Einkauf nehmen.

Stand: 13.01.2023, 12:51 Uhr

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