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Rassismus

Zum Begriff „Rassismus“ existieren verschiedene Definitionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz definiert Rassismus als "die Überzeugung, dass ein Beweggrund wie Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion, Staatsangehörigkeit oder nationale oder ethnische Herkunft die Missachtung einer Person oder Personengruppe oder das Gefühl der Überlegenheit gegenüber einer Person oder Personengruppe rechtfertigt". Das bedeutet, dass man eine abwertende und verachtende Denkweise über andere Menschen hat, nur weil sie anders aussehen, eine andere Religion oder eine andere Herkunft haben als man selbst.

Der Kopf eines dunkelhäutigen Mannes liegt neben dem Kopf einer Frau mit heller Hautfarbe. Beide lächeln in die Kamera.

Menschen mit einer dunklen Hautfarbe werden oft ohne Grund schlechter behandelt, als Menschen mit heller Haut.

Das Wort Rassismus bezieht sich auf das Wort Rasse. Es auf Menschen anzuwenden bedeutet, zu glauben, dass es verschiedene Menschenrassen gäbe, die sich stark voneinander unterscheiden würden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben längst bewiesen, dass diese Annahme falsch ist. Auch wenn Menschen unterschiedlich aussehen oder aus verschiedenen Regionen der Welt stammen, unterscheiden sie sich rein biologisch relativ wenig voneinander. Forschende konnten sogar nachweisen, dass sich Menschen aus Europa in ihren Erbanlagen häufig viel stärker voneinander unterscheiden, als zum Beispiel Europäer und Afrikaner. Unterschiede in der Hautfarbe oder der Herkunft sagen also bei Menschen nichts darüber aus, welche Fähigkeiten oder Eigenschaften sie haben.

Rassismus ist gefährlich

Die rassistische Sichtweise auf die Welt hat vielen Menschen extremes Leid zugefügt, beispielsweise durch die Sklaverei und den Menschenhandel zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert. Man glaubte, dass man Menschen aus Afrika einsperren, zur Arbeit zwingen oder körperlich misshandeln dürfte. Auch amerikanische Ureinwohner wurden von den Eroberern aus Europa häufig als minderwertig angesehen und getötet.

Ein Judenstern

Als Erkennungszeichen mussten alle Juden ab 1941 einen solchen Stern an der Kleidung tragen.

Welche schlimmen Folgen Rassismus haben kann, wurde in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus besonders deutlich: Die Nationalsozialisten behaupteten zum Beispiel, dass Juden eine den Deutschen gegenüber 'minderwertige Rasse' seien. Diese Behauptung führte schließlich dazu, dass als jüdisch angesehene Männer, Frauen und Kinder diskriminiert, ausgegrenzt und unter menschenunwürdigen Bedingungen in Konzentrationslager gesperrt wurden. Dort wurden sie zu Sklavenarbeit gezwungen. Wenn sie nicht arbeiten konnten, wurden sie ermordet. Ebenso wurde mit Menschen verfahren, die als Angehörige anderer ‚minderwertiger Rassen’ betrachtet wurden - zum Beispiel Sinti und Roma. Während des Nationalsozialismus, zwischen 1933 und 1945, wurden in Deutschland allein sechs Millionen Juden ermordet.

Stand: 11.01.2024, 12:04 Uhr

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