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Algenkraftstoff

Kraftwerk mit rauchenden Schloten

Fast 80 Prozent der weltweit verbrauchten Energie wird im Moment noch durch fossile Brennstoffe gewonnen.

Wir Menschen benötigen Energie für viele Dinge: um unsere Fahrzeuge anzutreiben, um Strom zu erzeugen oder um unsere Wohnungen zu heizen. Der Großteil dieser Energie stammt aus fossilen Brennstoffen, also Kohle, Erdgas oder Erdöl. Indem wir diese verbrennen – z.B. in Kraftwerken – können wir Energie gewinnen. Dabei wird allerdings das Gas Kohlenstoffdioxid, kurz CO2, frei und das schadet unserer Umwelt, besonders unserem Klima. CO2 sorgt nämlich dafür, dass es auf der Erde immer wärmer wird. Das heißt, es ist für den Klimawandel mitverantwortlich. Und je mehr fossile Brennstoffe wir verbrennen, um Energie zu erzeugen, desto mehr CO2 gelangt in unsere Atmosphäre.

Energie aus Pflanzenöl

Enten schwimmen in Algen.

Alle Pflanzen können CO2 aus der Luft aufnehmen und in Energie umwandeln.

Pflanzen können das CO2 aus der Luft aber aufnehmen und mithilfe der Sonne in Energie umwandeln. Das nennt sich Photosynthese. Pflanzen nutzen diese Energie unter anderem um zu wachsen. Manche Pflanzen können das aufgenommene CO2 zusätzlich sogar dauerhaft speichern, zum Beispiel als Stärke oder Öl. In beidem steckt dann jede Menge Energie. In Maiskörnern ist das CO2 zum Beispiel als Maisstärke gespeichert. Wir können daraus Teig machen oder die Maiskörner direkt essen. So liefert Mais dann Energie für unseren Körper. Rapspflanzen, Ölpalmen oder auch Mikroalgen speichern das CO2 als energiereiches Öl.

Algen – Die kleinen CO2-Fresser aus dem Wasser

Wissenschaftlerin schaut sich Schläuche mit Mikroalgen an.

Mikroalgen können fast überall wachsen, zum Beispiel in Plastik-Schläuchen.

Mikroalgen verbrauchen besonders viel CO2 – bis zu 40-mal mehr als andere Pflanzen. Sie können so auch viel mehr Öl produzieren als Landpflanzen. Und dieses Algenöl ist ziemlich wertvoll für uns Menschen. Genau wie Erdöl können wir es nämlich nutzen, um in Kraftwerken Strom zu erzeugen oder unsere Fahrzeuge anzutreiben. Der so gewonnene Strom ist allerdings viel klimafreundlicher als Energie aus fossilen Brennstoffen. Zwar wird auch CO2 frei wenn man das Algenöl verbrennt, aber anders als bei Erdöl ist es kein neues CO2, sondern das, was die Alge vorher schon aus der Luft aufgenommen hatte. Es gibt also eine Art Kreislauf: Das CO2 wird von der Alge aufgenommen und als Öl abgespeichert, wir verbrennen es zur Energiegewinnung, dadurch wird das CO2 wieder frei und erneut von einer Pflanze aufgenommen. Das CO2 kann also immer wieder verwendet werden – echtes CO2-Recycling!

Kraftstoff der Zukunft

Flugzeug bei Start.

Mit Algenöl lassen sich auch Flugzeuge antreiben.

Schon heute kann man aus Algenöl Kraftstoff gewinnen, um Autos anzutreiben. Sogar Flugzeuge sind schon mit Kerosin aus Algenöl geflogen. Allerdings lassen sich aus tausenden Litern Algen bisher nur ein paar Milliliter Öl gewinnen, also sehr, sehr wenig. Damit wir irgendwann an normalen Tankstellen Algenbenzin tanken können, müssen Wissenschaftler noch weiter an den Mikroalgen forschen. Sie versuchen zum Beispiel, neue Mikroalgen zu züchten, die noch mehr CO2 aufnehmen und so noch mehr Öl abspeichern. Außerdem wollen die Forscher die Mikroalgen noch besser wachsen lassen, indem sie die Gewächshäuser und die Technik darin verbessern. Bis dahin kann Energie aus erneuerbaren Quellen – also Windkraft, Wasserkraft oder Sonnenenergie – dabei helfen, unser Klima zu schützen.

Stand: 03.06.2023, 12:31 Uhr

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