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Schweinswal

Schweinswal-

Schweinswale sind 1,50 bis 1,80 Meter lang und werden in freier Natur etwa 10 Jahre alt.

Der Schweinswal ist der einzige Wal, der vor den deutschen Küsten lebt. Er ist in der Nord- und Ostsee zu Hause und lebt außerdem auf der gesamten Nordhalbkugel: vor Nordamerika, dem nördlichen Asien und eben in verschiedenen Meeren Europas. Wie der Schweinswal zu seinem Namen gekommen ist, kann niemand so genau sagen. Vielleicht heißt er so, weil er beim Auftauchen Geräusche von sich gibt, die wie ein Grunzen klingen. Vielleicht aber auch, weil er bei der Nahrungssuche wie ein Schwein den Meeresboden aufwühlt. Oft wird der Schweinswal auch Braunfisch oder Kleiner Tümmler genannt. Er gehört zur gleichen Unterordnung wie der Delfin, der Große Tümmler. Delfine und Schweinswale sehen sich auch sehr ähnlich – nur ist der Schweinswal kleiner und seine Schnauze ist kürzer als die des Delfins.

Sehen mit dem Gehör

Der Kopf eines Schweinswals taucht aus dem Wasser auf.

Der Schweinswal orientiert sich unter Wasser mit seinem Gehör; ähnlich wie zum Beispiel Fledermäuse.

Wie viele andere Wale auch orientieren sich Schweinswale unter Wasser mithilfe eines Echoortungssystems, also mit ihrem Gehör. Das funktioniert so: Sie senden einen klickendes Laut in ihre Umgebung aus. Dieser Laut trifft auf Gegenstände wie z.B. Boote oder Felsen oder auf andere Tiere und wird von diesen reflektiert – zurück in das Ohr des Wales. So macht er sich ein „Hör-Bild“ von seiner Umgebung und weiß, wo Hindernisse sind oder wo er Futter findet.

Der Schweinswal in Gefahr

Blick auf einen Offshore-Windpark im Meer.

Mit Hämmern groß wie Autos werden riesige Pfeiler in den Meeresboden gerammt; das ist sehr laut.

Die Schweinswale vor den Küsten Deutschlands werden immer seltener. In der Nordsee hat sich ihre Zahl in den letzten 10 Jahren dramatisch verringert, schätzungsweise leben hier noch etwa 23.000 Tiere. In der Ostsee gibt es nur noch eine sehr kleine Gruppe von ein paar hundert Tieren. Diese Gruppe ist stark vom Aussterben bedroht. Doch nicht nur in der Ostsee, sondern überall in den Meeren der Welt ist der Schweinswal gefährdet. Das hat verschiedene Ursachen. Ein großes Problem ist zum Beispiel Lärm unter Wasser. Nicht nur an Land, auch in den Meeren gibt es Baustellen, z.B. wenn Windkraftanlagen, also riesige Windräder, gebaut werden. Der Lärm, der zum Beispiel durch solche Baustellen unter Wasser entsteht, kann das empfindliche Gehör der Schweinswale dauerhaft schädigen. Die Wale können dann zwar noch einen klickenden Laut aussenden, den reflektierten Ton aber nicht mehr hören. Die Tiere sind plötzlich völlig orientierungslos und immer wieder stranden Wale deshalb.

Müll am Strand.

Schweinswale, aber auch andere Meeresbewohner verschlucken Plastikteile und sterben daran.

Eine andere Bedrohung für Schweinswale sind die Netze von Fischerbooten. Schweinswale können die feinen Netze nicht als Hindernis erkennen, verfangen sich darin und können dann nicht mehr auftauchen. Da sie aber wie wir Menschen regelmäßig Luft holen müssen, ertrinken die Schweinswale. Müll im Meer ist ebenfalls eine große Gefahr für die Wale, vor allem Plastik. Die Tiere können Plastikteile verschlucken und daran sterben. Werden tote, gestrandete Schweinswale untersucht, wird in deren Mägen immer wieder Plastikmüll gefunden.

Den Schweinswal schützen

Blick von einem Fischerboot auf die ausgeworfenen Netze.

In Langleinen-Netzen können sich große Meeresbewohner wie Wale nicht verfangen wie in diesen herkömmlichen Netzen.

Um die Schweinswale zu schützen forschen Wissenschaftler an verschiedenen Techniken. So werden Netze entwickelt, in denen sich Schweinswale nicht verfangen. So genannte Langleinen sind z.B. keine richtigen Netze, sondern hunderte einzelne Fäden, durch die die Wale hindurch schwimmen können. Es gibt auch Netze, die ein Warnsignal aussenden und die Wale so vertreiben, bevor sie zu nah an die Netze heran kommen. Auch für den Lärm beim Bau unter Wasser gibt es Ideen: Um Baustellen herum können Luftblasen ins Wasser geblasen werden. Sie wirken wie eine Art Schutzschild und dämpfen den Baulärm. Noch sind diese Techniken nicht komplett einsatzbereit oder viel zu teuer, als dass sie überall eingesetzt werden. Helfen würden deswegen größere Schutzgebiete für Schweinswale, in denen nicht gebaut oder gefischt werden darf. Und natürlich sollten wir den Lebensraum der Schweinswale, also die Meere unserer Welt, sauber halten.

Stand: 16.03.2021, 18:15 Uhr

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